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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 243
(PDF, 98 MB)
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_ 243

Johannes Schroth - Architekt des Späthistorismus
und des Jugendstils

Ulrich Coenen

Der Erste Weltkrieg stellt auch in der Architekturgeschichte
eine Zäsur dar. Die Zeit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
wurde durch verschiedene Stilrichtungen geprägt, die die Formensprache
früherer europäischer Epochen aufgriffen und
zum Teil kombinierten. Mit dem Jugendstil und später der vor
allem vom Deutschen Werkbund getragenen Reformarchitektur
gab es bereits Ansätze zu einer modernen Baukunst, doch
blieben die historisierenden Stile bis 1914 prägend. Das „lange
19. Jahrhundert" dauerte auch in der Architektur bis zum Ersten
Weltkrieg, jener Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.1 Nach
1918 konnten die Architekten nicht dort weitermachen, wo sie
fünf Jahre zuvor aufgehört hatten. Der als überladen empfundene
Stilpluralismus wurde durch eine sachliche Architektursprache
ersetzt. Johannes Schroth ist ein hervorragendes Beispiel
für eine Architektengeneration, deren Karriere abrupt mit
dem Ersten Weltkrieg endete.

Schroth war Vorstand des Erzbischöflichen Bauamtes in
Karlsruhe. Er starb bereits 1923 und konnte seine erfolgreiche
Arbeit nach Kriegsende nicht fortsetzen. Zwar blieb er nach
1918 Leiter der Karlsruher Behörde, aufgrund der wirtschaftlichen
Probleme der Nachkriegszeit fand der ungeheure Bauboom
im Sakralbereich, der die Jahrzehnte bis 1914 prägte,
zunächst keine Nachfolge. Das Werk Schroths wird deshalb
durch den Späthistorismus gekennzeichnet, sein Spätwerk
zeigt auch deutliche Einflüsse des Jugendstils. In jedem Fall
steht der Kirchenbaumeister für eine Architektur, die mit dem
Krieg ihren Abschluss fand. In der zweiten Hälfte der 1920er
Jahre gab es in der Sakralarchitektur Badens eine völlige Neuorientierung
.2

Johannes Schroth,
aus: St. Lioba-Blatt 42
(21. fg.), 19.10.1913.

Forschungsstand

Schroth ist einer der wichtigsten Kirchenbaumeister der Zeit
um 1900 in Baden. Vor allem in der mittelbadischen Region
entstanden zahlreiche Kirchen nach seinen Plänen. Trotz seiner
Bedeutung gibt es bisher keine wissenschaftliche Veröffentlichung
, die sich ausführlich mit dem Leben und Werk des Architekten
auseinandersetzt. Dies bedauert Egon Grund bereits


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