Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 248
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0249
248 Ulrich Coenen

dete Baudirektor Max Meckel bevorzugte diesen. Johannes
Schroth hatte als Leiter des Bauamtes Karlsruhe außerdem eine
Vorliebe für neuromanische Formen. Nicht nur deshalb kam es
wiederholt zum Konflikt mit dem autoritären Meckel. Schroth
war in beruflichen Dingen kompromisslos und versuchte seine
eigenen Entwürfe - auch gegen die Interessen von Kollegen -
durchzudrücken.

Schroth wurde für seine Verdienste um die Sakralarchitektur
in Baden mehrfach geehrt. Das vom Ministerium der öffentlichen
Arbeiten herausgegebene „Zentralblatt der Bauver-
waltung" berichtet am 24. September 1910, dass Schroth mit
dem Ritterkreuz I. Klasse vom Orden vom Zähringer Löwen
ausgezeichnet wurde.29 Am 5. Januar 1918 meldet das Zentralblatt
, dass der badische Großherzog den bereits 1911 zum
Oberbauinspektor aufgestiegenen Schroth zum Baurat ernannt
habe.30 Schroth starb am 23. November 1923. Er wurde bei
einer Dienstreise in der Nähe von Offenburg vom Schlag getroffen
. Der Architekt wurde in Karlsruhe beigesetzt.31

„Ein architektonisches, mit vielen Erfolgen gekennzeichnetes
Leben hat am letzten Freitag seinen Abschluss gefunden",
schreibt der Acher- und Bühler Bote in seinem Nachruf.32 „Diese
Nachricht wird im weiteren Mittelbaden, das heißt von Mannheim
bis Offenburg, innige Teilnahme wecken. Hat doch Herr
Schroth in diesem Landesteile nicht weniger als 56 Kirchen gebaut
, eine schöner als die andere, dabei hat er die Errungenschaften
der modernen Baukunst so glücklich verwertet, dass er
hervorragend schöne und in jeder Hinsicht praktische Bauwerke
erzielte und dabei regelmäßig mit den nöthigsten Mitteln
auskam." Der anonyme Autor weist ausdrücklich auf die zahlreichen
Auseinandersetzungen hin, die der streitbare Schroth
im Laufe seines langen Berufslebens für seine Projekte geführt
hat: „Welche Unsumme von geistiger Arbeit und von materieller
Sorge mögen diese Bauten und Restaurationen verursacht
haben, wie manche Widerwärtigkeit mag es dabei zu ertragen
gegeben haben! Wie vielen Dank hat sich Herr Schroth durch
seine Kirchen bei den Gläubigen verdient! Gewiss wird der liebe
Gott ihm in des Himmels selbigen Räumen reichlich lohnen,
was er auf Erden durch seinen Eifer für die Zierde der Gezelte
Gottes unter den Menschen vollbracht hat."

Der Acher- und Bühler Bote listet in seinem Nachruf allerdings
nur 36 Kirchen auf, die Schroth gebaut hat. Dieses Zitat
ist wichtig, weil es bislang kein Inventar seiner Werke gibt.
Deshalb wird die umfangreiche Auflistung, die bereits wegen
der fehlenden Profanbauten nicht vollständig ist und
die neben kompletten Neubauten auch Erweiterungen durch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0249