Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 306
(PDF, 98 MB)
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306 MartinRuch

Tagen wieder gekommen. „Nach 10 Tagen keine Beschwerden
mehr, zur Truppe entlassen."

Unteroffizier K. W., 38 Jahre: Am 7. September schlug heim
Sturmangriff eine Granate hinter ihm ein, er seihst wusste nichts
davon, war lange besinnungslos. Kam ins Lazarett, war so
schwach, daß er gefüttert werden mußte. Tühlte immer Schläge
und Zittern durch den ganzen Körper.

Kriegsfreiwilliger L. H., 24 Jahre: Kurz vor Kaisers Geburtstag
platzte eine Granate ca 2V2 Meter von ihm entfernt und schleuderte
ihn vom Stuhl, im Revier wachte er mit Kopfschmerzen auf.

Oberjäger H. Sch., 24 Jahre: Am 21. Dezember 1914 wurde er
durch drei hintereinander neben ihm einschlagende Handgranaten
verschüttet, war nicht völlig bewußtlos, konnte zuerst nicht
hören noch sehen, mußte weggetragen werden und war ein paar
Stunden ganz wirr im Kopf. Nach 8 Tagen versteht Patient leise
Sprache ebenso gut wie früher, wird zur Truppe entlassen.

Musketier J. M., 22 Jahre: Dezember 1914 schlug eine Granate
dicht bei hm ein. Er wurde nicht verletzt, wurde aber besinnungslos
, Tage später trat plötzlich ein Anfall von Besinnungslosigkeit
auf. Am 8. April als felddienstfähig entlassen.

Reservist K. S., 25 Jahre: Durch den Luftdruck einer Granate
gegen einen Baum geschleudert, habe 6 Tage besinnungslos im
Lazarett gelegen. Erholte sich wieder, dann traten Anfälle auf, bei
denen er bewußtlos hinfiel.

Wehrmann E. B., 32 Jahre: Im November 1914 habe er sich
durch eine Granate, die in der Nähe einschlug, erschreckt. Habe
im Gesicht so gezuckt, dass die Kameraden und er hätten lachen
müssen. Am andern Tage habe er eine Unruhe in der Brust verspürt
, Zittern durch den ganzen Körper, die Zuckungen wurden
so stark, dass der Tornister über den Kopf geflogen sei. Bettruhe,
Arsentropfen. Am 3. Dezember als garnisonsdienstfähig entlassen
.

Unteroffizier S., 30 Jahre: Im September 1914 platzte eine Granate
in seinen Unterstand, die ganze Mannschaft außer ihm
wurde getötet, er wurde einige Stunden bewußtlos. Bei der Aufnahme
sehr heftiger Schütteltremor, der rechte Arm ist vollständig
schlaff gelähmt. Nach fünfmonatlicher Behandlung, zuerst durch
Bettruhe und Brom, später durch Bäder und vorsichtige Galvani-


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