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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 314
(PDF, 98 MB)
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314

Hans Harter

7lm b«ö hefte

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über den „noblen Charakter", dem „beschieden

war, den größten Dienst am Vaterland zu leisten,

fiir unfcre JUicger im Reibe! • a t- a iu • • u « i

^^I^/L indem er für dasselbe sein junges, hoffnungsvolles
Leben gab, wie noch viele, viele seiner Kame-

(puluer in fielbpoftbviefcn) raden". Dass er „den brennenden Wunsch hatte,

nA^äLJSS SÄ -r!5f" s fSlfi zur Front abrücken zu dürfen, um Schulter an

Dlcroen unb 22iuskcln unb fjefrt bk Schulter mit seinen Kameraden den großen,

ficlftungsfäljlgftcit. schweren Kampf für des Vaterlandes Ruhm und

Wpotlyeke in ?BolfacS> Weiterbestand mitzukämpfen", ließ seinen Tod

* in (3d)tltad) als helden- und vorbildhaft erscheinen. Im Städt-

fttrnta S^crcv ini 6d)cnken$eU chen bot man alles auf, was an Teilnahme mög-
„ 3^nc m 05utu di

lieh war: „trostreiche Worte" des Stadtpfarrers,
DK vom 8.7.1915. „erhebender Gesang" des Kirchenchors, Aufmarsch des Militärvereins
, „eine ansehnliche Trauerversammlung mit ihrer
wohltuenden Teilnahme".21

Dagegen erscheinen die wirtschaftlichen Auswirkungen des
Kriegs positiv. In der Tuchfabrik Karlin konnten Näherinnen
und Schneider „Arbeit für Militärlieferung erhalten". Mangel
an Arbeitskräften hatte auch Korndörfer, der „gewandte Weber
oder Weberinnen" suchte.22 Die Buchhandlung bot Feldpostartikel
und ein französisches Wörterbuch, „besonders begehrt
von den Soldaten im Feld".23 Da hielt auch die Drogerie mit:
„Sendet den Truppen Haarelement ins Feld! Wirksamstes Mittel
gegen Läuse, wirkt innerhalb weniger Minuten."24

Inzwischen hatte der Frauenverein fleißig Spenden „für unsere
Braven im Felde" gesammelt, vor allem Kleider und Geld
(1500 Mark). Wieder wird „die große Opferfreudigkeit" betont,
doch: „Es beherrscht alle nur ein Gedanke: Für unsere tapferen
Soldaten, die draußen für uns bluten und frieren, ist kein Opfer
zu groß." Und so „nähen und stricken viel fleißige Kinder- und
Frauenhände für unsere Soldaten", wohl auch, um die bedrückende
Stimmung angesichts von Weihnachten zu vergessen.
Denn, da ist sich auch die Zeitung sicher: „Für viel Tausende
daheim wird das frohe Weihnachtsfest ein Fest der Tränen und
des bitteren Schmerzes."

Am Ende waren 290 Weihnachtspakete gepackt, bei deren
„reicher Inhalt unsern Soldaten die Augen leuchten werden": ein
Hemd, eine Unterhose, ein Paar Socken, ein Taschentuch, eine
Leibbinde, Zigarren, ein Schnitzbrot, zwei Paar Landjäger, ein
Päckchen Würfelzucker, eine Kerze und ein Weihnachtsbüchlein
, begleitet von dem Gruß: „Gott schütze und behüte Sie und
gebe Sieg unserm tapfern Heer!" So sollte „das lichte Bild der
Heimat vor ihren Augen stehen und ihnen erzählen vom Opfersinn
und von unserer starken Liebe daheim, die in der heiligen
Nacht unsichtbar neben ihnen steht, ihnen die Hände drückt


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