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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 317
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0318
O Deutschland vergiß nie Deine toten Helden!

reas „an der Lorettohöhe seinem älteren Bruder im Heldentod
gefolgt ist''.31

Im Juli erschien der „Feldpostbrief eines Lehengerichters",
dem es gut geht, „trotzdem es mir schon viermal gedroht hat".
Er beschwört das „heiße Gebet in Frankreich um den ewigen
Frieden und Segen Gottes: In manchen Herzen ist Mobilmachung
geworden, seit der Feldzug dauert", viele sind „unter den
ernsten Erlebnissen dieses großen Krieges zu Gottesfurcht,
Glauben und Gebet zurückgekehrt". Wie 1914 der Oberkirchenrat
meint auch er, dass „der Krieg nur kam, um die Menschen
zur Buße zu rufen". In den Jahren des Friedens und
Wohlstands „haben viele Gott den Rücken gekehrt, die heiligen
Gebote verachtet. Manche dachten, wenn ich einen schönen
Lohn habe, in meinem Geschäft vorwärts komme, das
sind Ziele." Aber: „Gott regiert. Er tut das Verlangen derer, die
ihn fürchten." So ist klar: „Hätte Gott uns nicht die großen
Siege gegeben, wie wäre Deutschland zugerichtet, wenn der
Feind eingedrungen wäre." Zumindest die, „die im Felde stehen
, verlassen Gott nimmermehr".32

„Ypern linde

„Am 3. August des Jahres Eintausendneunhundert und
vierzehn nach Christi Geburt brach wie ein Ungewitter ein
grosser Krieg über uns herein.

Von Osten wollte uns Russland mit seiner ungeheuren
Menschenzahl vernichten, vom Westen Frankreich, Belgien
u. England; selbst das auf der anderen Seite der Erde liegende
Japan musste gegen uns vorgehen u. nahm uns die
vor ca. 30 Jahren in China gegründete Kolonie Kiautschau.
Auch besonders die Vereinigten Staaten von Amerika zeigten
sich als unsere Feinde u. unterstützten unsere Gegner
durch Lieferung ungeheurer Mengen Munition u. nahmen
auch sonst offen gegen uns Partei.

Grosse, blutige Schlachten wurden für uns aber durchweg
siegreich geschlagen u. durch die grosse Tapferkeit
unserer Soldaten konnte der Krieg in den Ländern unserer
Feinde ausgetragen werden.

Zu den blutigsten Kämpfen gehören die Schlachten bei
Ypern; wohl an die 30000 Tote mussten wir bis Ende des
Jahres 1914 dort verlieren, dann hörten wir Zurückgebliebene
bis zum 24. April 1915 von dort wenig.

An diesem Tage Abends sechs Uhr wurde uns durch
Läuten der Kirchenglocken ein Sieg verkündet. Wiederum

Georg Kamm, Bürogehilfe
(*1897
Schiltach / fl918
Frankreich). -
Stadt Schiltach


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