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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 336
(PDF, 98 MB)
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Hans Harter

Erstmals hört man 1922 hier von einem „Denkmal für unsere
gefallenen Helden". Zur Debatte stand ein Gemälde in der
ev. Stadtkirche, eine Idee des Künstlers Karl Eyth. Sein Entwurf
wurde zur Diskussion gestellt, mit der Bitte, „alle Parteigegensätze
" zu lassen: „Sie haben gemeinsam gegen eine große Übermacht
gekämpft, wollen wir sie auch gemeinsam ehren."135 In
einer Versammlung gab es jedoch Kritik, grundsätzliche Bedenken
kamen vom „Reichsbund": Wenn Mittel aufgebracht würden
, dann doch für die Kriegswitwen und -waisen, „die Ärmsten
der Armen, um deren Not und Bedrängnis zu steuern".136

Während in den Nachbarorten Kriegerdenkmäler eingeweiht
wurden, so - wegen seines Ausdrucks von Trauer und
Leid - viel beachtet in Gutach,137 war man hier noch mit der
Ideensuche beschäftigt. 1925 ergriff der Militär- und Kriegerverein
Schiltach die Initiative und beschloss, „ein Krieger-Gedenkkreuz
" zu errichten, nachdem „die Bemühungen betr. Erstellung
eines Ehrenmales für die Gefallenen bisher zu keinem
allseits befriedigenden Ergebnis führten".138 Es sollte auf dem
Schrofen, hoch über der Stadt, errichtet werden. Hier stand
zuvor schon ein Kreuz, das an den Erwerb der Kolonie Angra
Pequena (heute: Namibia) 1884 erinnerte. Das neue, acht Meter
hohe Holzkreuz in einem Sockel aus Kunststein entwarf Eduard
Trautwein, als Funktion formulierte der Verein: „Den Hinterbliebenen
der Gefallenen zum Trost, den Mitkämpfern zur
Erinnerung, den kommenden Geschlechtern als Mahnzeichen
heldenmütigen Opfersinnes."139 Finanziert wurde es mit Spenden
, darunter der Gebr. Heinzelmann, Sägewerke, und Karlin
& Co, Tuchfabrik.140

Die Einweihung des „Krieger-Gedächtnis-Kreuz[es]" war am
22.11.1925, unter Beteiligung mehrerer Kriegervereine, „deren
Fahnen der Feier ein besonders glanzvolles Gepräge verliehen".
Es war eine „Kundgebung vaterländischen Geistes", und die
Redner gedachten „unserer Gefallenen in tiefempfundenem
Danke und dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zur Heimat, für
die sie ihr Leben dahingegeben haben".141 Auf der Westseite
des über 2 m hohen Sockels stand erhaben: „DEN HELDEN
1914-18", darunter sah man das Eiserne Kreuz.142 Als 1932 das
„Kriegerkreuz" vom Militär- und Kriegerverein in den gemeinsamen
Besitz der Gemeinden Schiltach und Lehengericht überging
, schuf Eduard Trautwein für die Ostseite des Sockels noch
eine metallene, bis heute dort befindliche Gedenktafel mit der
Bilanz des Kriegs: „111 Söhne der Stadtgemeinde Schiltach.
39 Söhne der Gemeinde Lehengericht".143

Bald nach seiner Errichtung wurde das weithin sichtbare
Monument als „trauerndes Kreuz und Denkmal zugleich" an-


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