Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 350
(PDF, 98 MB)
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"3 C Q Gernot Joerger

Ähnlich wie die Schilderungen von Erich Maria Remarque
in dem Buch „Im Westen nichts Neues" beschreibt mein Vater
Max Jörger durchaus repräsentativ die Leiden unzähliger „verheizter
" Frontsoldaten.

Mein Vater hat mit seinen Erinnerungen nicht nur für sich
selbst und uns, seine Nachkommen, unsere Kinder und Kindeskinder
Lesenswertes mit dem Füller zu Papier gebracht. Sein
Bericht hat für alle Geschichtsinteressierten und Nachdenklichen
etwas zu sagen. Ob vor hundert Jahren oder heute stellte
und stellt sich die Frage: Kann es denn je einen guten Krieg
und einen schlechten Frieden geben?

Die Zeit von der Geburt 1894 bis zur Musterung
im Jahr 1913 in Stichworten

Max Jörger beginnt seinen Bericht zunächst mit der Schilderung
seiner frühen Kindheit. Er wurde Anfang Januar 1894 im
Bauernhaus seiner Eltern in der Spitalstraße 11 in Achern geboren
. Er wuchs als einziges Kind des Ehepaars Wilhelm und
Magdalena Joerger5 wohl behütet auf. Er besuchte erst den
Kindergarten, dann die Acherner Volksschule und schließlich
ab 1903 die Acherner Großherzogliche Realschule. Die schloss
er im Jahr 1909 fünfzehnjährig als Bester seiner Klasse ab.

Sein Vater Wilhelm Joerger hatte die Landwirtschaft von
seinem Vater übernommen und musste seine sieben Geschwister
auszahlen. Das fiel ihm schwer. Da sich die Landwirtschaft
kaum rentierte, fing der Vater zusätzlich zur Landwirtschaft
etwa ab 1906 an, mit Kohlen zu handeln.

Zunächst arbeitete mein Vater Max Jörger von 1909 bis 1911
in der elterlichen Landwirtschaft und beim Kohlenhandel mit.
Er half unter anderem beim mühsamen Ausliefern und Tragen
der schweren Kohlensäcke. Parallel zur körperlichen Arbeit
besuchte er die Landwirtschaftliche Winterschule. Als Siebzehnjähriger
begann er im Mai 1911 im Hofgut Winklerhof in
Rotenfels ein Praktikum. Er brach es aber ab, weil der 59 Jahre
alte Vater ihn dringend bat, wieder heimzukommen und ihn
zu unterstützen. Sein Traum, in Hohenheim einmal Landwirtschaft
zu studieren war damit ad acta gelegt.

1913 wurde Max Jörger in Freiburg i. Br. gemustert und trotz
eines Senkfußes als „tauglich" eingestuft. Er wurde jedoch
nicht sogleich einberufen und konnte so noch eine Weile im
elterlichen Betrieb arbeiten. Das änderte sich 1914. Das Vaterland
rief den inzwischen zwanzigjährigen Max Jörger im
Herbst 1914 zu den Waffen. Er ging wohl anfangs mit einer
gewissen Begeisterung zum Militär: Es wurde sicherlich von


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