Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 369
(PDF, 98 MB)
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„Wenn ich mich nicht jetzt melde, dann ist der Krieg vorbei, ohne dass ich dabei war" ^f\Q

151er sind in Löcher gekrochen, von denen wir nicht annehmen
können, dass sie zu ihrer Stellung gehören. Die wollen uns
wohl den Vortritt lassen. Ein Feuer! Naja. Schon beim Ausschwärmen
mussten wir ein paar Mal runter. Einmal tut es
kurz einen kleinen Ruck an meinem Tornister. Ich achte nicht
weiter darauf. Ich mache einen Sprung! Dann klatscht es an
den Griff meines Seitengewehrs. Da gucke ich doch schnell
links herunter. Aha, diese Bienen stechen wohl. Von den Kiefern
des lichten Wäldchens fallen fast wie einzelne große
Schneeflocken abgeschossene Zweige. Und nun sind wir am
jenseitigen Rand des Wäldchens. Runter, den Kopf in den
Dreck, denn hier ist es wirklich gefährlich. Dazu zischt es und
zwitschert es ganz gemein. Von unserer Seite tut sich aber auch
etwas. Es gibt weitere Verluste bei uns.

Ich krieche von einem zum anderen und verbinde. Immer
wieder stöhnt einer auf, den es getroffen hat. Einer muss aus
der Feuerlinie getragen werden. Ein Kamerad hilft mir. In einer
Zeltbahn tragen wir ihn zurück.

Heimatschuss: Heißer Stich in meiner linken Wade

Da ein kurzer, heißer Stich in meine linken Wade, dann läuft
etwas warm im Stiefel abwärts. So, nun hat mich auch eine
erwischt. Unsere Kameraden bringen wir in das Panjehaus im
Wäldchen. Dort sitzen schon ein paar Angeschossene unter
den Leuten vom dritten Zug, der noch in Bereitschaft gehalten
wird. In einem kleinen Raum neben der Stube ziehe ich mir
den Stiefel aus und stelle ihn vor mich hin. Ich streife die Hose
herauf und sehe, dass der Schuss glatt durch die Wade gegangen
ist. Ein richtiggehender „Heimatschuss". Während ich den
Schaden mit meinem Verbandspäckchen verbinde, macht es
klatsch-klatsch und mein Stiefel fällt um. Hat doch so ein Biest
von Infanteriegeschoss die Holzwand des Hauses und danach
das Stiefelrohr durchschlagen und ist dann in der Trennwand
zwischen Kammer und Stube stecken geblieben. Also ist es
auch in dieser Kammer nicht mehr geheuer, somit: „Raus!"

Ein langer Weg von der Front über Orteisburg und Schierke
{Wernigerode im Harz) zurück in die Heimat.

Unterbrechung der Heimreise für mich durch einen mehrwöchigen
Erholungsaufenthalt in einem Kurhotel in
Schierke im Harz. Dann weiter in die Leopoldsfeste in Rastatt
mit strengem Dienst. Auf den Heuberg auf der Rauhen Alb
mit erneutem Drill26


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