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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 376
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Frank Armbruster

ten dem Regiment auch Soldaten aus anderen Teilen Deutschlands
an, wie z.B. die Stammrolle der 1. Kompanie des Jahrgangs
1913-15 belegt: 66 der Soldaten stammten aus Baden, davon drei
aus Offenburg, 16 aus Preußen und 14 aus dem übrigen Deutschland
.4 Am 6. März 1915 wurde das Regiment der neugebildeten
52. Infanterie-Division in die 104. Infanterie-Brigade mit insgesamt
drei Infanterie-Regimentern eingegliedert.5

Jedes Armeekorps hatte zwei Divisionen, jede Division zwei
bis drei Infanterie-Brigaden, jede Brigade zwei bis drei Infanterie-
Regimenter, jedes Regiment drei Bataillone. Jedes Bataillon vier
Kompanien, jede Kompanie drei Züge. Im Jahre 1914 hatte ein
Bataillon 20 Offiziere und 1054 Unteroffiziere und Mannschaften6
. Während des Krieges kam noch eine Maschinengewehr-
Kompanie mit 90 Mann und sechs Maschinengewehren dazu.7

Kurz vor Kriegsbeginn zählte das deutsche Heer etwa
780000 Mann in 25 Armeekorps mit 50 Infanterie-Divisionen
und einer Kavallerie-Division; Frankreich: 827000, Großbritannien
: 248 000.8 Neben den Berufssoldaten standen die
Wehrpflichtigen, die im Alter von 20 Jahren zu einem zweijährigen
Waffendienst eingezogen wurden und die anschließend
fünf Jahre als Heeresreserve bereitzustehen hatten, um dann
bis fast zum 40. Lebensjahr der Landwehr anzugehören.9 Mit
Kriegsbeginn wurden insgesamt 3,8 Millionen Mann mobilgemacht
. Im Verlauf des Krieges dienten insgesamt 13 Millionen
Mann in den Streitkräften des Heeres.10

Kriegsbegeisterung?

In der öffentlichen Wahrnehmung überwogen lange Zeit Bilder
von Menschenmassen, die den Krieg begeistert begrüßten.
Kriegsbegeisterung flammte tatsächlich in großen Städten auf:
In Berlin, aber ebenso in London, Paris und St. Petersburg. Die
Einwohner kleinerer Städte und die Landbevölkerung jedoch
reagierten mit Zurückhaltung, viele Arbeiter sogar mit Fatalismus
und Widerwillen.11 Das Offenburger Tageblatt hegte noch
bis zuletzt die Hoffnung, dass der Krieg zu vermeiden sei. Man
könne nur hoffen, dass Rußland nicht des kleinen Serbiens
wegen Krieg mache. Und es schließt die Prophezeiung an:
„Dann wird ein Krieg entbrennen, wie ihn die Welt noch nicht
gesehen hat."12 Diese Einsicht ließen viele Schriftsteller, Künstler
und Wissenschaftler vermissen. Sie erhofften sich vom
Krieg eine reinigende Wirkung für alle gesellschaftlichen Mängel
. Schriftsteller wie Wilhelm Lamszus, die das Unheil, das der
kommende Krieg bringen würde, mit erschreckender Scharfsicht
voraussahen, machten sich, vor allem beim Militär, unbe-


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