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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 386
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336 Frank Armbruster

Die Kompagnien (sie) werden ins Kino nach B (Bapaume? F.A.)
geführt. Hinter der Front ist sogar Theater. Fremde Künstler
veranstalten Konzerte in B..."46 Und es gab Bordelle: Aber da
schweigt des Pfarrers Höflichkeit.

Somme-Schlacht47 (1. Juli—26.November 1916)

Was die Soldaten des Regiments in der Somme-Schlacht erdulden
mussten, übertraf an Grauen und Schrecken alles, was sie
bisher erlebt hatten. Diese Schlacht war die verlustreichste des
ganzen Krieges. Es starben und bluteten 445000 Deutsche,
400000 Franzosen und 300000 Engländer. Jede zwölfte Sekunde
fiel ein Mann. In der Minute zwei Deutsche und drei
Gegner.48 Der Sachbearbeiter des Reichsarchivs formulierte mit
zeitgemäßem Pathos: „Führwahr - kümmerlich muten Worte
und Schilderungen dieses Riesenkampfes jeden an, der ihn
bestand, der in seiner Hölle aushielt, der seine erhabene Größe
einst empfand, der in seinen Schrecken nicht zusammenbrach,
der durch seinen Eisenregen hindurchpreschte, der ihn unter
der Erde während banger Tage und Nächte ertrug .. ."49 Dieses
Abschlachten dauerte fast fünf Monate lang, bis es abgebrochen
wurde: Die Briten und Franzosen hatten ihr Ziel, einen
Durchbruch durch die deutschen Linien zu erzielen, nicht erreicht
. Mit gewaltigen Verlusten erkauften sie am Ende einen
Geländegewinn von nicht mehr als 40 Kilometern Breite und
zwölf Kilometern Tiefe.

Für die Offensive hatten Engländer und Franzosen minutiös
geplant und fünf Monate lang unentwegt gerüstet. So waren
zur Versorgung der Truppen Eisenbahnen, Straßen und eine
200 Kilometer lange Wasserleitung gebaut worden.50 Die Lage
hatte sich für sie aber dadurch verschlechtert, dass die Deutschen
vor Verdun ihrerseits eine Offensive begannen. So mussten
französische Truppen, die eigentlich für die Somme-Offen-
sive vorgesehen waren, nach Verdun abgezogen werden. Die
Hauptlast des Angriffs lag jetzt auf den Schultern der Engländer
. Die Alliierten bereiteten die Somme-Schlacht ab dem
24. Juni 1916 mit systematischem Vernichtungsfeuer vor. Binnen
einer Woche feuerten 1537 Geschütze mehr als 1,5 Millionen
Granaten auf die deutschen Stellungen ab. „Am letzten Tag
des Trommelfeuers, am 1. Juli 1916, schlugen auf nur 15 Kilometer
der Hauptangriffsfront 350000 Granaten und Schrapnells
... Es wurde an einem Tag mehr verschossen als im ganzen
Krieg 70/71."51 Der Tod fuhr eine reiche Ernte ein. „Die
täglichen Beerdigungen sind erschütternd ... Särge können
nicht mehr gemacht werden. In die Zeltbahn eingeschlagen


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