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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 392
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Frank Armbruster

Devise lautete: „Wir hauen ein Loch hinein. Das Weitere findet
sich/' Aber es fand sich nicht. Die Deutschen hatten sich buchstäblich
zu Tode gesiegt, sie verloren in zwei Wochen ca.
230000 Mann, die nicht mehr ersetzt werden konnten. Es
folgten noch drei weitere kleinere Offensiven, durch welche
die deutschen Truppen bis zur Marne vordringen konnten.65
Aber die Briten und Franzosen wurden durch steigende Zahlen
amerikanischer Truppen verstärkt, während die deutschen
Kräfte erschöpft waren. So konnten sie gegen das stetige Vordringen
des Feindes nur noch hinhaltenden Widerstand leisten
bis zum bitteren Ende im November.

Am 6. März konnte die Division noch den dritten Jahrestag
ihres Bestehens im Theater von Vouzier mit Klaviervorträgen,
Liedern des Kammersängers Sooth und einem Schauspiel feiern
. Sie bestand nur noch aus 2000 Mann.66

Als dann am 21. März die Michael-Offensive losbrach, war
das Infanterie-Regiment zunächst Reserve der Obersten Heeresleitung
. Die feindlichen Truppen wurden zurückgedrängt. Die
deutschen Soldaten waren hochgemut. Endlich Bewegungskrieg
, endlich die entscheidende Schlacht, die den Krieg beendet
. „Berge von Konservenbüchsen und überall - geleerte Sektflaschen
. ... Sie zeigten ... in den kommenden Tagen den Weg,
den die Schlacht genommen hatte, bis auf die Höhen bei Mont-
didier, wo sie zum Stillstand gekommen war ... Aber aus allen
Ecken des Waldes schallen die Lieder unserer Leute. Die Musik
spielt Siegesmärsche/'67

Bis zum 27. März 1918 war das Regiment bis Bethancourt an
der Somme vorgestoßen. Am 29. März griff es in den Kampf
ein, um den stockenden Angriff wieder voranzutreiben. Am
30. März 1918 erreichte es nach erbittertem Kampf die Linie
Cantigny-Fontaine. Am 5. April 1918 griff die frisch eingesetzte
45. französische Division mit dicht folgenden Reserven
den ganzen Divisionsabschnitt an. Am Vormittag lag er unter
schwerem Feuer und Gas. Die Truppen hatten ohne Deckung
Schweres auszuhalten. In den Regimentsstab fuhr eine Granate
und brachte Tod und Verwundung. „Wir Pfarrer mühen uns
um die Verwundeten. Wir begraben und begraben/'68

Vor der Hauptwiderstandslinie kam der Angriff zum Stehen
. Endlich wurde die Division in der Nacht vom 10. auf den
11. April abgelöst und hatte bis zum 2. Mai Ruhepause in Nesle.
„Die Fischteiche an der Somme bringen willkommene Abwechslung
/'69 Am 31.5.1918 erreichte das Bataillon die Marne
bei Verneuil.70

Den katholischen Divisionspfarrer Eisele ereilte hier das
Schicksal. Er wurde von Granatsplittern tödlich getroffen: ein


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