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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 409
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Kriegsende und Revolution in Lahr 409

gend Schlesier an. In Sulz waren vor allem Bayern, in Reichenbach
Sachsen stationiert. Die verschiedenen Militäreinheiten
sorgten insofern für ein buntbelebtes Straßenbild. Die Lahrer
Zeitung berichtete: „Die Truppen machten einen ganz vorzüglichen
Eindruck und finden in der hiesigen Einwohnerschaft
eine sehr gute Aufnahme. Ihr Auftreten ist ruhig und zuvorkommend
".10 Auch die Konzerte der Militärkapellen waren bei
der Bevölkerung sehr beliebt. Die starke Truppenpräsenz in der
Stadt dürfte aber auch zu gelegentlichen Konflikten zwischen
Militär und Zivilbevölkerung geführt haben, da der Soldaten-
und Arbeiterrat Lahr beide Seiten immer wieder zu Disziplin
und Ruhe aufrufen musste.11

Inzwischen kehrten auch die badischen Truppen zurück.
Am 22. November war das Infanterieregiment 170 wieder in
die festlich geschmückte Garnisonsstadt Offenburg eingezogen
. Dagegen konnten das Infanterieregiment 169 und das
Feldartillerieregiment 66 nicht mehr in ihre Heimatgarnison
Lahr zurückkehren, weil die Stadt in der neutralen Zone lag.
Daher passierten diese Einheiten am 26. November nur den
Dinglinger Bahnhof und fuhren weiter ins Oberland. Das
Feldartillerieregiment 66 löste sich im Dreisamtal oberhalb
von Freiburg auf, das Infanterieregiment 169 in Emmendingen
.12 Auch die in Lahr stationierten Truppen verließen bis
zum 12. Dezember die Stadt Lahr und wurden in andere Orte
verlegt, wo ihre Demobilmachung erfolgte. Mit dem Abzug
der Truppen endete auch die Tätigkeit des Soldatenrates. Er
wurde am 7. Dezember in den Arbeiter-, Bauern- und Volksrat
übergeleitet.

Die Soldaten gaben bei der Entlassung ihre Waffen, Munition
und Ausrüstungsgegenstände ab. Die Wehrpflichtigen erhielten
ihre Entlassungspapiere sowie einen Entlassungsanzug
, ein einmaliges Entlassungsgeld von 50 RM und ein
Marschgeld von 15 RM. Danach kehrten die Überlebenden des
Krieges in ihre Heimatorte zurück, aus denen sie vier Jahre
zuvor einberufen worden waren.

Anmerkungen

1 Lahrer Zeitung vom 6. November 1918. (Die Jahrgänge 1914 bis 1920 werden im Kreisarchiv
verwahrt).

2 Ebenda.

3 Bühler, Christoph: Der Umbruch des Jahres 1918. In: Geschichte der Stadt Lahr, Band 3, Lahr
1993, 110 f.

4 Brüning, Rainer/Brasseuer-Wild, Laetitia (Hrsg.): Menschen im Krieg am Oberrhein, 273.

5 Lahrer Zeitung vom 11. November 1918.


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