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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 411
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_ 411

Kriegerdenkmäler und Erinnerungskultur

Cornelius Gorko

Es gibt heute wohl kaum eine Stadt oder Ortschaft, in der sich
kein Denkmal, Gedenkstein oder sonstiges Mahnmal befindet,
das an die Toten des Ersten Weltkriegs erinnert. Solche Denkmäler
gehören heute vielerorts zum prägenden Stadt- und Ortsbild
und sind wichtige Zeugnisse der Ortsgeschichte.1 Da die
meisten Gefallenen fern der Heimat beigesetzt waren, fanden
die Angehörigen hier einen Ort der Trauer und Erinnerung an
einen lieben Verwandten.

Wer über Kriegerdenkmäler näher forschen will, findet darüber
Quellen in den Archiven und Angaben in den Ortschroniken
. Sämtliche Gefallenendenkmäler im Ortenaukreis wurden
außerdem im Rahmen der Erfassung der Kleindenkmale
im Ortenaukreis inventarisiert und dokumentiert. Diese Dokumentation
wird im Kreisarchiv des Ortenaukreises aufbewahrt.
Die Denkmäler wurden häufig auf Initiative des Militärvereins
von der Gemeinde errichtet. Dazu bildete man eine Denkmalkommission
, welche einen Gestaltungsvorschlag erarbeitete.
Die Anschaffung und Abrechnung des Denkmals dürfte sich in
den Gemeindeunterlagen finden. Daneben errichteten oft auch
Schulen, Vereine (vor allem Turnvereine) und andere Körperschaften
einen Gedenkstein für ihre gefallenen Mitglieder.

Jedes Kriegerdenkmal musste baupolizeilich genehmigt
werden, sodass beim zuständigen Landratsamt eine entsprechende
Akte entstanden ist, die sich heute meistens im Kreisarchiv
befindet. In den Akten finden sich aber auch noch weitere
Angaben und so manche interessante Streitigkeit über die Auftragsvergabe
, über die Gestaltung und Platzierung sowie über
die Abrechnung der Kosten. Meistens wurde außerdem ein
Gutachter des Kultusministeriums oder des Landesgewerbeamts
hinzugezogen. Es finden sich manche historischen Abbildungen
auf alten Ansichtskarten, denn die Kriegerdenkmäler
entwickelten sich auch zu einer Sehenswürdigkeit des Ortes. Zu
den Kriegerdenkmälern können außerdem die Ehrentafeln in
den Rathäusern gezählt werden, auf denen man die Porträts
der Kriegsteilnehmer und Gefallenen sehen kann.

Die Art und Weise ihrer Gestaltung sind dabei ebenso aufschlussreich
wie die Begleitumstände ihrer Errichtung. Auch
der Wandel der Erinnerungskultur wird in den Denkmälern


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