Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 437
(PDF, 98 MB)
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Lange vor den Klöstern - das Kinzigtal von der Steinzeit bis zur Römerzeit 437

Dass auch auf den Hochflächen des
Buntsandsteins, nahe dem östlichen
Rand des Schwarzwalds, mit römischer
Geländenutzung und Besiedlung zu
rechnen ist, das belegt eine Wandscherbe
von dunkler römischer Grobkeramik
; sie wurde bei Aichhalden (Lkr.
Rott weil) aufgelesen. Die zugehörige
Hofstelle ist zwar noch nicht gefunden,
doch liegt dieser Punkt abseits der bisher
angenommenen Streckenführung der
Kinzigtalstraße nach Waldmössingen.
Daher ist auch hier trotz der Höhenlage

und des angeblich landwirtschaftlich ungünstigen Buntsandsteins
mit einer flächigen Landerschließung durch die Römer
zu rechnen. Die heute durchaus zahlreichen Ortschaften, Höfe
und Ackerfelder zeigen m. E. an, dass die Erträge doch ein Auskommen
garantieren konnten.

Abb. 15: Gutach/Schwarzwaldbahn. Feintonige
Randscherbe eines großen Gefäßes, oxidierend rot
gebrannt mit hellgrauem Kern, stark verwittert.

Ergebnis

Damit wurden in den letzten Jahren mindestens 15 neue Fundstellen
bzw. Einzelfunde der Römerzeit im Bereich Kinzigtal
erfasst. Der Bestand an Fundstellen hat sich damit zahlenmäßig
etwa verdoppelt. Bedingt durch die Erhaltungsbedingungen
und die Art der Untersuchung (Begehungen, keine Grabung
) sind dabei natürlich keine spektakulären Fundstücke
wie etwa Inschriften, Reliefs, Götterbilder oder Münzen zutage
gekommen. Dennoch sind die Funde - in der Regel Keramik,
teilweise schlecht erhalten - signifikant und damit geeignet,
historische Fragestellungen weiterzubringen. Auf diese Weise
wurden einige Lücken in der Reihe der Fundpunkte geschlossen
; manche Gemarkungen erhielten überhaupt ihre ersten
römischen Funde. Die Fundstellen zwischen Haslach und
Mühlenbach deuten auf einen römischen Weg (etwa über den
Heidburg-Pass) ins Elztal hin; dort sind mittlerweile zwischen
Waldkirch und Elzach zahlreiche römische Fundstellen bekannt
. Auch der Abnoba-Stein von Mühlenbach33 steht inzwischen
durch die römischen Keramikfunde aus einer Baustelle
nicht mehr allein. Damit ist nun ein Zubringerweg (oder eine
ausgebaute Straße?) wahrscheinlich, der den Verkehr aus dem
nördlichen Breisgau nach Nordosten ins mittlere Kinzigtal leitete
, und umgekehrt. Eine ähnliche Zubringerroute verlief -
schon länger angenommen - durch das untere Schuttertal und
über den Schönberg-Pass.


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