http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0450
In christlicher Zeit wurde, wie oft an heidnischen Kultorten
, ein heiliges Kreuz errichtet, dessen Stelle „darauf ein allgemeiner
Zulauf, d.h. Ortsaufsuchung geworden ist und die
Menschen dort hin zur täglichen Wallfahrt gepilgert sind".30
1505 wurde deshalb eine Wallfahrtskapelle dort errichtet, die
aber heute nicht mehr existiert.31
Friesenheim (Tempel der Göttin Diana Abnoba, römische Provinz
Germania superior, Funddatum 1970, Datierung 2. Hälfte
des 1. Jahrhunderts n.Chr. bis 3. Jahrhundert)32
Westlich der Bahnlinie und noch vor dem ehemaligen Kloster
Schuttern zweigt nach Süden eine geteerte Straße zu einer
„Römischen Siedlung" ab. Nach 1,5 km kommt man im Gewann
Bannstude zu einem beeindruckenden Abschnitt einer
gepflasterten römischen Straße mit Fundamenten einer Raststation
aus dem 2./3. Jahrhundert n.Chr. Die Anlage an der
Römerstraße von Basel nach Mainz bildet einen Straßenknoten
, wo nach Osten eine kleinere Straße rechtwinklig abzweigt.
Die Fundstelle wurde 1970 vom vorbeifahrenden Zug aus entdeckt
. Zwei Steingebäude, zwei Feuerstellen, ein Brunnen und
zwei Brückenanlagen wurden freigelegt. Nebenbei wurden
Spuren von Sickergruben, Abwasserkanälen, drei Holzhäusern,
vorgeschichtliche Wohngruben und eine vorgeschichtliche
Wasserschöpfstelle gesichert (La-Tene-, Hallstattzeit, Jungsteinzeit
um 2000 v. Chr.). Stein- und Holzgebäude gehörten wohl
zu einer Versorgungsstation, mansio, wie sie von den Römern
entlang der Hauptstraßen angelegt wurden. Hier fand der Reisende
Unterkunft und Verpflegung, dazu Einrichtungen für die
wichtigsten Reparaturen.33
Westlich der Straße beim Parkplatz steht ein rekonstruiertes
Tempelchen der Diana Abnoba, in dem Teile einer Skulptur der
Göttin gefunden wurden. „Ohne Zweifel gehört auch dieses
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