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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 453
(PDF, 98 MB)
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Mainz. Eine weitere Straße kam wohl aus dem linksrheinischen
Gebiet von Westen über Speyer nach Stettfeld."51

Karlsruhe (Sandsteinstatuette, römische Provinz Germania
superior, Fundort am Albufer in Karlsruhe-Mühlburg, Fundjahr
1850, Datierung 101-250 n. Chr, Aufbewahrung Badisches
Landesmuseum Karlsruhe)

52

Deae Abnoba(e) / Lucilius Moderatus v(otum) s(olvit)

DEAE ABNOBA(E)
LUCILIVS MODERATVS VS

Die Inschrift beginnt auf der Oberseite der Basis und ist auf der
Vorderseite fortgeführt.

Die kopflose Statuette, die einen Pfeil aus dem Köcher zieht,
mit einem Jagdgewand bekleidet und von einem Jagdhund mit
einem Hasen im Maul begleitet ist, zeigt eine der griechischen
Jagdgöttin Artemis und der römischen Diana ähnliche Jagdgöttin
. Die Statue ähnelt der Abbildung im Tempelchen in Friesenheim
und einer Bronzefigur, die heute im Museum des Beaux
Arts in Lyon steht.

Beide Statuetten sind mit Chiton, Stiefeln und Köcher abgebildet
Diana und Abnoba:

Den Kelten war eine bildliche Darstellung von Göttern fremd.
Als die Römer das Land besetzten, brachten sie ihre religiösen
Vorstellungen mit. „Im Gegensatz zum monotheistischen
Christentum gab es eine Vielzahl von Gottheiten, die für unterschiedliche
Lebensbereiche zuständig waren und die man an
ihrer Kleidung und für sie typischen Attributen erkennen
konnte/'55

„Die Einheimischen verehrten auch die Götter der Römer,
da sie in den jeweiligen Wirkkräften der römischen Götter ihre
eigenen Gottheiten wiedererkannten. Den antiken Vorstellungen
nach war es nämlich möglich, Götter ihren Zuständigkeiten
gemäß gleichzusetzen. Dieser Vorgang wird nach Tacitus
(Germania 43) interpretatio romana genannt und hatte eine Ro-
manisierung der Götterwelt der Kelten zur Folge/'56

Diana war in der römischen Mythologie die Göttin der Jagd,
des Mondes und der Geburt, Beschützerin der Frauen und Mädchen
. Ihr entspricht in der griechischen Mythologie die Artemis
. Als Varianten ihres Namens erscheinen auch lana, Deana,
Diviana.

Abgeleitet wird der Name von der indogermanischen Wurzel
*dei- mit der Bedeutung „glänzen", „schimmern", „schei-

Abb. 12: Abnoba von
Karlsruhe53

Abb. 13: Bronzestatuette
von Artemis/
Diana54


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