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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 465
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0466
Das Bildungsangebot in der Schulstadt Offenburg
vor 500 jähren

Eugen Hillenbrond

Ein Vergleich in Sachen „Bildung" über 500 Jahre hinweg ist
riskant. Zumal niemand so recht weiß, was das eigentlich ist:
Bildung. Aber der Wunsch, sie zu besitzen, ist weit verbreitet,
wenn nicht gar selbstverständlich. Die Stadt Offenburg weist in
ihrer Internet-Präsentation den Schulen und Bildungseinrichtungen
einen hohen Stellenwert zu: „Offenburg hat als Herz
und Zentrum der Ortenau auch eine zentrale Funktion im
Bildungsbereich." In einer Übersicht listet sie sieben Grundschulen
, sieben Grund- und Werkrealschulen und vier Realschulen
auf, dazu vier Gymnasien, sechs berufliche Schulen,
sieben Sonderschulen, eine Kunstschule, eine Musikschule und
eine Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien. Die
Liste ist beeindruckend, deckt sie doch das gesamte deutsche
Schulsystem in seiner Vielfalt ab: Eine grundlegende gesellschaftliche
Offerte im Bereich von Erziehung und Unterricht!

Andererseits müssen wir heute feststellen, dass nicht nur die
Schulen, sondern alle traditionellen Bildungseinrichtungen ihr
Monopol als Wissens- und Bildungsvermittler verlieren. Wer
rasch eine Information erhalten will, benutzt den Personal-
Computer. Der ist aus unserer modernen, naturwissenschaftlich
-technisch geprägten Lebenswelt nicht mehr wegzudenken
und hat die Art und Weise der Facebook-Generation, zu denken
und zu wissen, bereits stark verändert. Aber gerade deshalb
brauchen wir die Schule. Eine Schule, die das Vermögen der
Schüler fördert, sich selbst bei der steigenden Flut von Wissen
im Dialog zu orientieren und aus dem Prozess des Sammeins
einen des Aneignens zu machen. Der derzeit bekannteste Prophet
in Sachen Bildung, Richard David Precht, spricht dem
gegenwärtigen Schulsystem diese Kraft ab und bläst „gegen die
Obrigkeitspädagogik" zum Angriff: „Wir brauchen andere Lehrer
, andere Methoden und ein anderes Zusammenleben in der
Schule. Mit einem Wort: Wir brauchen keine weitere Bildungsreform
, wir brauchen eine Bildungsrevolution."1

Vor 550 Jahren gab es schon einmal einen gewaltigen Einschnitt
in der Informationstechnik, als der Buchdruck die
Wege zum Wissensgut weit öffnete.2 Stolz vermerkte damals
der Straßburger Drucker Ulrich Han, er drucke an einem Tag
mehr, als man in einem ganzen Jahr abschreiben könne. An-


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