Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 467
(PDF, 98 MB)
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Das Bildungsangebot in der Schulstadt Offenburg - vor 500 Jahren A(y7

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Abb. 1: Aus dem
Vorwort Jakob
Wimpfelings
zu Gresemunds
Historia violatae
crucis, 1514, S. 10

die Grundregeln menschlichen Verhaltens vermittelt werden
müssen, und zwar im Medium der nobilissima lingua Latein. Er
selbst besuchte als Kind die Lateinschule seines Geburtsortes
Schlettstadt, die sich damals unter ihrem Leiter Ludwig Dringenberg
(f1490) zu einer bedeutsamen Bildungsstätte entwickelt
hatte.5 Auch zwei der von ihm genannten Schulleiter
waren eng mit dieser Schule verbunden. Sie hielt er für besonders
fähig, das lateinische Gedicht gemeinsam mit ihren Schülern
zu übersetzen und zu interpretieren. Sieht man sich deren
Namen genauer an, so ist man geneigt, von einer „Seilschaft"
zu sprechen.

1. Hieronymus Gebweiler. Er wurde um 1474 in Horburg bei
Colmar geboren und starb 1545 in Hagenau. Nach seinem
Studium in Basel leitete er seit 1501 die Schule in Schlettstadt
, die seit Jahren einen hervorragenden Ruf genoss. Zu
seinen Schülern zählte der große Philologe des elsässischen
Humanismus, der später seine stattliche Bibliothek seiner
Vaterstadt Schlettstadt vermachte, wo sie bis heute Zeugnis
ablegt von dem geistigen Niveau des oberrheinischen Humanistenkreises
. 1509 wechselte Gebweiler an die Kathedralschule
von Straßburg, die er aber 1524 verließ, als die
Stadt sich der lutherischen Lehre anschloss. Seine neue
Wirkungsstätte wurde nun Hagenau, wo er bis zu seinem
Tode als Lehrer tätig war.

2. Johannes Sapidus (1490-1561), der seinen elsässischen Familiennamen
Witz lateinisch veredelt hatte, besuchte ebenfalls
die Schule seines Geburtsortes Schlettstadt, studierte ab
1506 in Paris die philosophischen Wissenschaften und
wurde bereits 1510 zu Gebweilers Nachfolger an der Schlett-
städter Schule ernannt. Seine pädagogischen Erfolge rühmte
nicht nur Wimpfeling in den höchsten Tönen, sondern
auch Erasmus von Rotterdam, jedenfalls bis in die zwanzi-


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