Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 468
(PDF, 98 MB)
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468 Eugen Hillenbrand

ger Jahre hinein, in denen Sapidus es ablehnte, an einer
Prozession durch die Stadt teilzunehmen, und sich offen zur
Lehre Martin Luthers bekannte. Seine Absetzung als Schulleiter
in Schlettstadt (1525) war die Folge. Zwei Jahre später
erhielt er wieder eine Anstellung im protestantischen Straßburg
, das ihm die neu gegründete Lateinschule im Predigerkloster
anvertraute. Straßburg blieb bis zu seinem Tode sein
Lebensmittelpunkt.
3. Gervasius Sopher stammte aus Breisach, studierte ab 1505
in Freiburg bei dem hochangesehenen Magister artium Gregor
Reisch. 1508/9 war er in Basel immatrikuliert und erwarb
dort 1510 den Magistergrad. Noch während seines
Studiums hatte ihn Wimpfeling nach Straßburg gerufen, wo
er als Editor und Korrektor in der Werkstatt des höchst erfolgreichen
Buchdruckers Johannes Grüninger arbeiten
konnte. Seine erste Editionsarbeit hielt seinen Namen bis
heute lebendig. Er übertrug 1508 eine Handschrift, die
Wimpfeling in Speyer gefunden hatte, in den Druck: Henrici
IV. Ro. Imperatoris bellum contra Saxones heroico carmine de-
scriptum. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein blieb Sophers
Edition das einzige Textzeugnis dieses Liedes vom Sachsenkrieg
König Heinrichs IV. in den Jahren 1073-1075.6 Es
wurde lange Zeit als humanistisches Machwerk angesehen,
weil eine ältere handschriftliche Überlieferung fehlte. Mittlerweile
aber konnte man die Echtheit der wertvollen Quelle
nachweisen. - 1508 unterstützte Sopher seinen väterlichen
Freund Wimpfeling auch bei der Herausgabe der „Straßburger
Bischofsgeschichte'' (Argentinensium Episcoporum Catalo-
gus),7 zunächst als Korrektor in der Werkstatt des Straßburger
Druckers Johannes Grüninger, dann auch als Verfasser eines
Widmungsgedichtes, mit dem er sich am Ende des Buches
werbend an den Leser wandte.

1512 hatte er seine Straßburger Stelle wohl schon aufgegeben
, um das Lehramt in Offenburg zu übernehmen. Auch
dort hielt es ihn nicht allzu lange. Im März 1517 schloss er
einen Vertrag mit Bürgermeister und Rat der Stadt Freiburg,
die ihn zum Schulmeister angenommen und ihm der schul
und ir kint regierung vertrawt haben* Das Original liegt noch
heute im Stadtarchiv Freiburg und ist in unserem Zusammenhang
auch deshalb bemerkenswert, weil es seine Unterschrift
trägt: Ego Gervasius Soupfer artium et philosophiae Magister
manu propria subscripsi (Ich Gervasius Soupfer, Magister
der freien Künste habe eigenhändig unterschrieben).
1520 vertauschte er seine Lehrerstelle mit einer Verwaltungsstelle
, zuerst an der Universität Freiburg, seit 1523 in


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