Freiburger historische Bestände - digital

Das Bildungsangebot in der Schulstadt Offenburg - vor 500 Jahren AQ Q

gen, sittlichen Unterweisungen und Sprichwörtern aus dem
üblichen Angebot heraushebe. Es konnte sich im ganzen deutschen
Sprachraum durchsetzen. Insgesamt erschienen bis 1576
über fünfzig Auflagen.

In dem Vorwort vom 5. August 1517 wandte sich Sopher
zwar an die Freiburger Schüler; doch die gleiche Ermunterung
hatten schon seine Zöglinge in Offenburg gehört: „Lies dieses
Büchlein, lies es immer wieder und lies auch vor, du wirst deine
Freude daran haben. Lebe wohl. Und umarme in gegenseitiger
Liebe den Sopher, der dir sehr zugetan ist/' Seine Lehrtätigkeit
in Offenburg dauerte nur wenige Jahre. Aber sein Übungsbuch
für den ersten Unterricht in Latein ist noch heute ein Zeugnis
lebendiger Schulpraxis - vor gerade mal 500 Jahren.

Anmerkungen

1 Precht, R. D.: Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungssystems an unseren
Kindern. 2013.

2 Giesecke, M.: Der Buchdruck in der frühen Neuzeit. Eine historische Fallstudie über die Durchsetzung
neuer Informations- und Kommunikationstechnologie. 1991. - Widmann, H.: Die Wirkung
des Buchdrucks auf die humanistischen Zeitgenossen und Nachfahren des Erfinders. In:
Das Verhältnis der Humanisten zum Buch, hg. v. F. Kraft und D. Wuttke. (Mitteilungen der
Kommission für Humanismusforschung, 4), 1977. - Mertens, D.: Früher Buchdruck und Historiographie
. Zur Rezeption historiographischer Literatur im Bürgertum des deutschen Spätmittelalters
beim Übergang vom Schreiben zum Drucken. In: Studien zum städtischen Bildungswesen
des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. B. Moeller, H. Patze u. K. Stackmann. (Abh.
d. Akad. d. Wiss. in Göttingen, Phil.-hist. Kl. III, 137), 83-111.

3 Theodorici Gresemundi Historia violatae crucis. Straßburg 1512. - Theoderici Gresemundi Carmen
de Historia violatae crucis. Et eius vita. Straßburg 1514.

4 Die neueste und umfassendste Übersicht zu Wimpfeling bietet D. Mertens in: Deutscher Humanismus
1480-1520, Verfasserlexikon II, 2013, Sp. 1289-1375. - Grundlegende Informationen zu
Wimpfelings Wirken bietet sein Briefwechsel, hg. v. O. Herding und D. Mertens (Jacobi Wimpfe-
lingi Opera selecta III), 2 Bde., 1990. - Freundgen, J.: Jakob Wimpfelings pädagogische Schriften,
1892.

5 Knepper, J.: Das Schul- und Unterrichtswesen im Elsass von den Anfängen bis gegen das Jahr
1530. 1905, bes. 236-242.

6 Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV, hg. v. F.-J. Schmale. (Ausgewählte Quellen zur Geschichte
des Mittelalters, XII) 1963.

7 Argentinensium episcoporum cathalogus, Straßburg, J. Grüninger 1508.

8 Paktverschreibung des Stadtschulmeisters zu Freiburg i. B. vom 13. März 1517. In: Vor- und früh-
reformatorische Schulordnungen und Schulverträge, hg. v. J. Müller, II. Abt., 1886, Nr. LXXVII,
S. 192f.

9 Reisch, Gregor: Margarita philosophica. Nachdruck der Basler Ausgabe 1517. (Instrumenta philo-
sophica, series thesauri 1) 1973. - Die erste Enzyklopädie aus Freiburg um 1495. Die Bilder der
Margarita philosophica des Gregor Reisch. Faksimile-Druck, hg. v. U. Becker, 1970. - H. G. Wehrens
, Gregor Reisch, seine Margarita philosophica und Freiburg im Breisgau. In: Schauinsland.
Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins 123, 2004, 37-57

10 Geldner, F.: Die deutschen Inkunabeldrucker. Ein Handbuch der deutschen Buchdrucker des 15.
Jahrhunderts nach Druckorten. I. Das deutsche Sprachgebiet. 1968, hier 71 ff.