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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 530
(PDF, 98 MB)
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530

Hans-R. Fluck

Fotorevers
mit Hinweis auf die
Filiale Oberkirch von
Hoffotograf Julius
Grimm, Offenburg.

f

voraussichtlich in Bälde ähnliche Gesuche an das ghl dasselbe
gelangen werden, ersuchen wir um baldgefällige Mitteilung, ob
und eventl. welche Gedanken gegen die Bewilligung der gedachten
Ausnahme dortseits vorhanden sind/' (13. April 1894)
Waren es nach 1840 zunächst die Städter und Wohlhabenden
, die sich eine Fotografie leisten konnten, so zeigt der Hinweis
auf das „Bedürfnis der Landbevölkerung", dass sich die
Fotografiergewohnheiten und der Einzugsbereich eines Fotografen
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich gewandelt
haben. Dazu trug sicher auch die Auswanderung vieler
Dorfbewohner nach Amerika bei, die zu einer erhöhten Nachfrage
nach Personen- und typischen Ortsaufnahmen führten.17
Bedenken aus Oberkirch zur Absicht des Offenburger
Amtes, eine Arbeitserlaubnis für J. Grimm18 auszustellen, gab
es daher nicht. Vielmehr wurde am 30. Mai 1984 aufgrund
der Umfrageergebnisse eine neue Verordnung zur Sonntagsruhe
erlassen, die auch das „Fotografieren im Umherziehen"
regelte. Die Berufsfotografen durften nun an Sonn- und Feiertagen
den ganzen Tag über arbeiten, ausgenommen die

Zeit des Hauptgottesdienstes am
Vormittag.

Wie ein Fotorevers von Julius
Grimm zeigt, betrieb er in Oberkirch
später eine Filiale, wohl um möglichen
weiteren Auseinandersetzungen
mit der zuständigen Behörde zu
entgehen.

Denn die Hauptverdienstquelle
auch von J. Grimm war die Portait-
fotografie. Und sicher diente auch
seine Filiale in Oberkirch, wo er zumindest
zeitweise Aufnahmen selbst
anfertigte, diesem Broterwerb.

Das Thema „Ausübung des Photographengewerbes
im Umherziehen
" steht dann in den überlieferten
Akten erst wieder in den Jahren
1911/1912 auf der Tagesordnung der
Ortenauer Bezirksämter. Am 22. Juli
1910 teilt ihnen das Karlsruher Ministerium
des Innern in einem Er-
lass mit, dass aufgrund neuer, auch
betrügerischer Vertriebspraktiken
eine stärkere Überprüfung der Wanderfotografen
nötig sei:


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