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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 545
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150 Jahre Volksbank Offenburg 545

und Banken, zu massiven Produktionsstockungen
und zu enormer Arbeitslosigkeit. Im Jahr
1931 erreichte die Bankenkrise auch Deutschland
. Es begann ein Jahr der Notverordnungen
. Zu der Weltwirtschaftskrise trat nun auch
eine Vertrauenskrise. „Das abgelaufene Geschäftsjahr
war für die Kreditgenossenschaften
ein recht schwieriges. War es auch nicht so
bewegt wie das Jahr 1931 mit seinen schweren
Erschütterungen auf dem bankgewerblichen
Gebiete, die nur behoben werden konnten
durch das Eingreifen mit Mitteln des Reiches
zur Stützung der Großbanken und einzelner,
landwirtschaftlicher Genossenschaften, umso
schwerer waren im letzten Jahre die wirtschaftlichen
Schäden", notierte der Geschäftsbericht
. In vielen Handwerkbetrieben und
auch bei Warengeschäften kam das Geschäft
ins Stocken, verschiedene kamen ganz zum Erliegen.

Doch diese Bankenkrise war auch Ausgangspunkt für die
Gründung eines Garantiefonds, um in Not geratene Volksbanken
und deren Kunden bei Bedarf künftig zu unterstützen.
Denn „das Vertrauen der Einleger zu den Volksbanken soll
uneingeschränkt erhalten bleiben", war im Geschäftsbericht
1938 über diese Garantie zu lesen.

am

Pfennige ichofftnflrbcit

Spare b lm uns!

Derelnsbonft Offenburg t.tMM.

Werbung für
Spareinlagen,
Vereinsbank
Offenburg, 1937

Machtergreifung

Am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg Adolf Hitler zum
Reichskanzler, die Machtergreifung war vollzogen worden. Die
Gleichschaltung der Gesellschaft wurde brutal durchgeführt.
Antisemitische Maßnahmen nahmen erschreckend zu. Noch
im selben Jahr erfolgte ein erster Boykott jüdischer Geschäfte
unter der Parole „Deutsche, kauft nicht bei Juden." Antijüdische
Gesetze und Verordnungen wurden erlassen, und die
Entfernung der Juden aus dem Staatsdienst wurde betrieben.
Wer emigrieren wollte, hatte zuvor Reichsfluchtsteuer zu zahlen
, was gleichzusetzen war mit der Beraubung jüdischer Auswanderer
. Diese Steuer betrug 25 % des Vermögens, zuständig
für diese Maßnahme waren die Finanzämter.

Jüdische Einwohner der Stadt waren bereits seit 1864 Mitglieder
der Volksbank Offenburg gewesen. Nun bedeutete die
Verdrängung der Juden aus dem Geschäftsleben für manches
jüdische Mitglied der Vereinsbank die Kündigung des Kontos.
Gesetzliche Grundlage dafür war die „Verordnung zur Aus-


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