Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 547
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0548
150 Jahre Volksbank Offenburg 547

registrieren: „Von amerikanischen Bombern werden auf das
äußere Bahnhofsgelände und auf Bohlsbach ca. 250 Sprengbomben
abgeworfen. Einige Brandbomben fallen auch auf die
Stadt u.a. in unserer Nachbarschaft auf ein Haus in der Gaswerkstrasse
/' Seit Kriegsbeginn haben bereits 13 Mitarbeiter der
Bank ihr Leben „im Kampf für das Vaterland" verloren (Chronik
Mai 1944). „Unser Hausverwalter Heinrich Stork ist an seiner
Verwundung im Lazarett verschieden. Unsere Hoffnung,
den treuen, gefälligen Arbeitskameraden wieder bei uns zu
sehen, ist damit zunichte geworden. Er hinterläßt seine Frau
und zwei kleine Kinder, welche vorläufig bei uns wohnen bleiben
und für die wir nach Möglichkeit sorgen werden."

Dann kam der 27. November 1944: „Ein schwarzer Tag für
Offenburg. Durch einen heftigen Bombenangriff wurde die
Stadt vom Bahnhof nordwärts stark verwüstet." Weitere Bombenwürfe
trafen die Langestraße und den Schlachthof. Sie
verursachten auch an den Büro- und Schalterraumfenstern der
Bank erheblichen Glasschaden. Die Bevölkerung der Stadt hat
sich mittlerweile zum großen Teil in Sicherheit gebracht.
„Wegen der Störungen und Gefahren für den hiesigen Betrieb
haben wir die Buchhaltung nach Zell a.H. zur Volksbank verlegt
. Eine weitere Ausweichstelle ist in Überlingen vorgesehen."
Von Januar bis April 1945 erfolgen fast täglich Fliegeralarme,
Bombenwürfe und Beschießungen der Stadt durch Artillerie.
Der Geschäftsbetrieb gestaltet sich immer schwieriger. Abgesehen
von Fenster- und Dachschäden blieben die Bankgebäude
aber von größeren Zerstörungen verschont, obwohl in nächster
Nähe, u. a. in der Handelsschule, einschlagende Granaten Menschenleben
forderten und erhebliche Schäden an Gebäuden
verursachten.

Befreiung

Am 15. April 1945 war die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten
zu Ende, und die französischen Truppen besetzten
die Stadt. Die Bankräume wurden beschlagnahmt und das Gebäude
war ab diesem Zeitpunkt Sitz des Gouvernement Mili-
taire, also der französischen Kommandantur. Das Bankgeschäft
wurde an anderer Stelle in der Hauptstraße 23 erst wieder
am 9. Mai 1945 aufgenommen. Die Buchhaltung konnte
unversehrt von Zell a.H. zurückgeführt werden, auch der Inhalt
des Tresors, den man ebenfalls noch in Sicherheit hatte
bringen können. Allerdings wurden jene Jahre zu einer schweren
Zeit für die Angestellten der Bank. „Die Fülle der Aufgaben,
welche die Umstellungsarbeiten und das rasch anwachsende


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0548