Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 567
(PDF, 98 MB)
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Neue Literatur

bei den Reparationskonferenzen in Spa und in
London an. Als er für die dort festgesetzten
Zahlungen im Reichstag keine Zustimmung
erhielt, trat er nach nur einem Jahr zurück.
Nach dem Ende seiner Kanzlerschaft blieb
Constantin Fehrenbach politisch aktiv. Durch
den Mord an Außenminister Walther Rathenau
schockiert, übernahm er 1923 den stellvertretenden
Vorsitz des Vereins zur Abwehr
des Antisemitismus. 1926 verstarb er als hochgeschätzter
Politiker in Freiburg.

2013 bekam er in Ortenberg posthum
gleich zwei Ehrungen verliehen. Bürgermeister
Markus Vollmer und Gemeindepfarrer Christian
Würtz enthüllten nicht nur eine Gedenktafel
vor dem einstigen Wohnhaus, der Alten
Schule, sondern stellten gleichzeitig auch eine
von Würtz verfasste Biografie vor. Denn über
zwei Jahre wohnte der Sohn des Ortenberger
Hauptlehrers Johann Georg Fehrenbach von
1877 bis 1879 in der Lehrerwohnung im Alten
Schulhaus. Fehrenbachs Eltern lebten bis zu
ihrem Tode in der Gemeinde. Christian Würtz,
Leiter der Seelsorgeeinheit Vorderes Kinzigtal,
ist nicht nur promovierter Theologe, sondern
auch Jurist und hat daher eine besondere Bindung
an Fehrenbach, der nämlich ursprünglich
Priester werden wollte, dann aber Rechtsanwalt
wurde. Historisch korrekt recherchiert und anschaulich
geschrieben ist dieses Buch nicht nur
eine empfehlenswerte Lektüre über einen bedeutenden
deutschen Politiker, sondern auch
eine willkommene Bereicherung der ortsgeschichtlichen
Literatur Ortenbergs. War doch
Constantin Fehrenbach in der Gemeinde leider
weithin in Vergessenheit geraten. Martin Ruch

Würtz, Christian/Gaschick, Daniel: Das Konstanzer
Konzil. Eine kleine Geschichte. 136 S.

Im April 2014 ging es los in der Altstadt von
Konstanz mit einem ökumenischen Festgottesdienst
im Münster und einem Festakt vor
dem Konzilsgebäude: das große Jubiläum in
Erinnerung an das Konstanzer Konzil. Den
Feierlichkeiten werden noch viele Veranstaltungen
folgen bis ins Jahr 2018 - genauso lang
wie seinerzeit das Konzil in der Zeit von 1414
bis 1418. „Die Menschen Europas sollen wieder
nach Konstanz schauen, entdecken, dass
Konstanz ein Bewusstsein seiner großen europäischen
Geschichte bewahrt hat, aber auch

,Impulsgeber einer Europäischen Zukunft'
sein möchte", so die Organisatoren. Die Konstanzer
Stadtväter sind mutig gewesen, als sie
sich gemeinsam mit vielen Partnern aus der
Region und aus ganz Europa für einen so anspruchsvollen
Veranstaltungs-Marathon entschieden
haben, zu dessen Vorbereitung und
Begleitung sie bis 2018 sogar eine junge Event-
Managerin engagiert haben. Eine große Landesausstellung
füllte zu Beginn das historische
Konzilgebäude mit kostbaren und aussagekräftigen
Objekten, sogar die legendäre „Richental
-Chronik" war als Leihgabe der Badischen
Landesbibliothek zu sehen. - Das Buch von
Würtz/Gaschick beleuchtet kenntnisreich und
flüssig geschrieben die Vorgeschichte und den
Verlauf des Konzils. Die Ereignisse rund um
die Kirchenversammlung werden sowohl in
den weltgeschichtlichen Kontext eingeordnet
als auch in ihrem lokalen und südwestdeutschen
Rahmen interpretiert. Einzelne wichtige
Personen und Aktionen werden gesondert herausgestellt
und auch der Alltag am Rande des
Konzilsgeschehens geschildert in unterhaltsamen
Szenerien. Zahlreiche Illustrationen aus
der Richental-Chronik und anderen zeitgenössischen
Quellen lassen die Lektüre auch zu
einem optischen Genuss werden. Martin Ruch

Littenweiler, Bernhard (Hrsg.): Beiträge zur
Geschichte des Klosters Ettenheimmünster.
Vom „Heddo-Testament" von 762 bis zur Säkularisation
1803. Herausgegeben mit finanzieller
Unterstützung des Kath. Lehrbrüdervereins
Ettenheimmünster e.V. aus Anlass des
Jubiläums der Ersterwähnung der Benediktiner
-Abtei Ettenheimmünster vor 1250 Jahren
im sogenannten Heddo-Testament von 762.
Ettenheimmünster 2013, 152 S., viele Abbv
Beilage: verkleinerte Reproduktion des
Heddo-Testaments.

In diesem bedeutenden Werk wird nicht nur
über die von dem Barockbaumeister Peter
Thumb im 18. Jahrhundert in Ettenheimmünster
erbaute Klosteranlage und über den
Umgang des badischen Staates mit dem Kirchengut
der aufgelösten Klöster berichtet.
Auch die Anfänge der Benediktinerabtei werden
im Zusammenhang mit dem sogenannten
Heddo-Testament im 8. Jahrhundert dargestellt
. In diesem Testament des Straßburger


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