Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 598
(PDF, 98 MB)
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CQQ Berichte der Mitgliedergruppen

Wohnbauten und Zunfthäuser auf dem Programm: In der Hussenstraße,
Hauptachse der Altstadt, in der Konradigasse und am Münsterplatz.
Zum Schluss wurde natürlich der „Imperia" von Peter Lenk auf dem
Pegelturm des Hafens die nötige Reverenz erwiesen. Zunächst verdammt
und ein Ärgernis, jetzt geliebtes Wahrzeichen der Stadt, das
niemand missen möchte.

Eine etwas abenteuerliche historische Erkundungswanderung startete
Ende November in das hintere Haigerachtal. Ziel waren das Silber-
brünnle und die wenigen Überreste des im 13./14. Jh. betriebenen Silber
- und Kupferbergwerks. Es war nass und neblig, und das Erklimmen
der noch erkennbaren vier Abraumebenen unter kundiger Führung
verlangte fast alpine Standfestigkeit der zumeist Ü-65-Wanderer. Imposant
ein großes Einsturzloch - ein Krater (Pinge) - des ehemaligen Bergwerks
, von dem aus ein Stollen bis Nordrach geführt haben soll - so
steht es zumindest in alten Urkunden. Fundstücke menschlicher An-
siedlung beweisen, dass hier eine kleine Wohnstätte von Arbeitern im
Mittelalter bestanden hat.

Zum „Tag des offenen Denkmals" - Motto: Das unbequeme Denkmal
- gedachte der Verein der einstigen, seit 1862 bestehenden Jüdischen
Gemeinde in Gengenbach. Eine Ausstellung im obersten Stock
des alten Kaufhauses am Markt, der von 1903 an als Betsaal diente,
zeigte in Texten und Bildern das Schicksal der Gemeinde. Sie umfasste
einmal rund 40 Mitglieder und musste den Raum 1934 aufgeben, da die
Miete aus Schikane auf eine nicht mehr bezahlbare Höhe heraufgesetzt
worden war. In Vorträgen von Johann Schrempp und Wolfgang Lohmüller
wurden Einzelheiten des Geschehens und der Personen, deren
Namen sich zum Teil auf Stolpersteinen wiederfinden, verdeutlicht. Am
Gurs-Mahnmal neben der OT-Geschäftsstelle konnte die weitere jüdische
Lokalgeschichte - aber auch ihre Aufarbeitung - in einem Vortrag
von Hans-Jochen Schuck verfolgt werden. Der Memorialstein steht,
neben der Deportation nach Gurs am 22.10.1940, auch für die fruchtbare
ökumenische Jugendarbeit der beiden Kirchen sowie für das
Wirken von Hermann Maas, geboren 1877 in Gengenbach, der in dunkelster
Zeit als Pfarrer in Heidelberg seine Stimme erhob und unter lebensgefährlichem
Einsatz zum Helfer vieler Juden wurde. Der kantige,
raue Stein mit Gleisschiene wurde von Gengenbacher Schülerinnen und
Schülern entworfen und gestaltet. Steinpaten halfen bei der Finanzierung
des am 26. Januar 2006 gesetzten Mahnmals. An die 200 Besucher
waren bei den zwei Gedenkveranstaltungen zugegen, die mit der Mahnung
schlössen: „Versöhnung ist nur möglich, wo Unrecht nicht verschwiegen
wird." In diesem Zusammenhang sei am Rande erwähnt,
dass die alle vier Jahre von der evangelischen Kirchengemeinde ausgeschriebene
Hermann-Maas-Medaille für besondere Verdienste um die
Versöhnung zwischen Religionen und Völkern - insbesondere Juden
und Christen - am 26. Januar 2014 an den „Förderverein ehemalige
Synagoge Kippenheim" verliehen wurde.

Gelungene Veranstaltungen sind die eine Seite des Jahresberichts,
Einmischungen in das Tagesgeschehen (§2 der Vereinssatzung) und
daraus folgende Frustrationen die andere. Einige Beispiele:


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