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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 46
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Rainer Fettig



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Der alle Heiden- oder Schelmen ihurm am &

Ansteht von Innen.

wmt Tor. Abgebrochen 1B22.

gen musste. Der Säger Jakob hat sie auch in Unehren angeredet
, er wolle all sein Sach verkaufen und mit ihr in fremde
Lande ziehen.

Schon am neunten Februar wird Apolonia, Jacob Ruoffen
Hausfrau aus Peterstal, durch den Amtschaffner und Stadtschreiber
im Beisein der beiden Gerichtsherren Johann Conrad
Frey und Johann Roth gütlich und mit Bedrohung durch den
Nachrichter examiniert. Auch sie weist die Anklage zurück und
gesteht anfangs nichts. Die beiden Frauen sind längere Zeit
zusammen im Gefängnis in Oberkirch „eingezogen".

Am 4./14. Februar wird in Stuttgart angefragt, was mit den
beiden inhaftierten Weibern weiter geschehen soll. Die Antwort
kommt am zweiten März: „in principali beklagen und
reiteratione torturae". Dazu der Text im Original:

... unndt da sie uf ihrem verleugnen verbleiben würde, als dann
sie ad reiterationem torturae beklagen, den Proces gleichfalls befördern
, wann selbige erkennt, an ihr nochmalen vollstrekhen
lassen, da sie nun hierüber vor vorigen Puncten wider bekantlich,
Als dann den procehs in principali wider sie fortsetzen, was gesprochen
, an ihr exequiren lassen: Wann sie aber weiters nichts
bekennen würde, sich ihrentwegen uf solchen fall weitern be-
schaids erholen, unndt dann soltn verordtnung thun das die in
Haft kommenden Personen, ins künftig, nicht weiter zusammen
in ein gefengknus gelegt, sondern absonderlich verwarth, unndt
dardurch dergleichen Ungelegenheiten, wie anjetzo berichtet, ver-
hüetet werden ... geschieht Unnsere meinung.

Der Schelmenturm in
Oberkirch nach Josef
Walz

Datum Stuttgardt den 10. Aprilis 1630

Das Geständnis der Apolonia Ruof

Auch die verhaftete Apolonia Ruof gesteht nach intensiveren
Verhören:

Vor zehn Jahren ist sie dann auf dem Hermersberg bei einer
Hexenversammlung gewesen. Dabei waren des Linzen Frau
und deren Töchter, wie auch die alte Vögtin im Harmerspach,
welche aber teils gestorben und teils hingerichtet seien. Ihrem
Mann hat sie vor zwölf Jahren ein schwarzes Pülverlein durch
einen Strohhalm in die Augen geblasen, wovon er blind geworden
sei. Sie hätte ihm auch wieder geholfen, wenn er sie vor
drei Tagen drei mal um Gottes Willen darum gebeten hätte.
Wann, wie oft und wohin Hagelwetter gesotten, kann sie eigentlich
nicht sagen. Zum Wettermachen hat sie die „Besen"
von den Bäumen gebrochen und gebraucht.


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