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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 49
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0050
Die Hexenakten und die Hexenprozesse in Oppenau

Assistenz für Florenz Sattler auch den Bruder
Christoph Sattler Vogt zu Oppenau) - daselbsten
ins Feuer gesetzt und zu Pulver und Asche verbrannt.
Gerichtl produziert
16/26 Aprils 630

Ein Urteil über Maria Magdalena Wiedmar aus Lierbach ist
nicht erhalten. Man nimmt an, dass beide Frauen zusammen
am Tage dieses Malefizgerichtes hingerichtet wurden.

Das folgende Protokoll erlaubt Einblicke in die Verhörpraxis:
Es sollten von den Angeklagten möglichst viele Namen von
Mitschuldigen und Teilnehmern an den Hexentänzen genannt
werden. Ebenso wurden auch die Orte, wo die Hexentänze
stattfanden, erfragt. Wichtig für die Richter war auch zu erfahren
, welche Untaten der Böse den Hexen aufgetragen hat und
was durch den Hexensud, die Hexensalbe oder das erhaltene
Stöcklein vernichtet oder geschädigt werden sollte.

Geständnis der Anna, David Wallreins Wittib

Vor ungefähr sieben Jahren ist ihr der böse Geist erschienen, als
ihr Mann sie zum Haus hinaus geschlagen hatte und sie ihrem
Kinde Milch holen sollte, die sie aber mangels Geldes nicht
habe bekommen können. Er hat zu ihr gesagt, sie solle ihm folgen
, er wolle ihr dann aus allen Nöten helfen. Er hat ihr auch
gleich Geld gegeben, das hinterher aber nur Hafenscherben
waren. Sie war auch seines Willens, weil er ihr drohte, sie in
Stücke zu zerreißen. Drei Wochen danach ist er ihr wieder im
Wald erschienen. Er kündete ihr an, in selbiger Nacht auf der
kleinen Ebene mit ihr Hochzeit zu halten, wohin sie auch zu
Fuß ging. Ihr Buhl nennt sich Greßlin, sie aber Vögelin. Ihre
Zeugen waren u. a. auch etliche schon Hingerichtete. Sie hatten
Fleisch, das gut war, doch kein Brot. Um das Obst und die
Frucht damit zu verderben, hatten sie ein Wetter in einem
Hafen gesotten. Weil aber der Hafen durch die Hingerichtete
Rueffen Appolonia umgeschüttet wurde, ist nur ein Regen mit
kleinen Steinlein (Hagelkörner) daraus entstanden. Wie sie hinausging
, ist sie auch wieder heim gegangen. Acht Tage danach
kündete ihr der Geist in ihrem Haus einen auf der kleinen
Ebene zu haltenden Tanz an. In selbiger Nacht ging sie zu Fuß
mit ihm dorthin. Als Teilnehmer nannte sie wieder obige Personen
. Aus dem gesottenen Hagel wird nur ein starker Regen. Bei
diesem Tanz ist ihr und Martin Feßlins Frau anbefohlen worden
, Agata, Philipp Burckhardts Wittib (damit sie unsinnig
werden möchte) ein schwarzes Pülverlein in die Ohren zu blasen
was allgemein bekannt, auch geschehen ist. Acht Tage da-


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