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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0082
Etwas aus elsässischen Quellen über das Hexenwesen in der Ortenau

und zu Stücken hauwen müeßen". Dieser habe nicht verstehen
können, was mit dem Pferd geschehen war; Georg Müller
war dabei gewesen, „doch Niemalen was dem pfert geweßen
sagen wollen". Sie erwähnt auch eine sonderbare Genesung.
„Sonsten habe sie gehört, daß vor 25 Jahren Sie Agatha in solchem
geschrey geweßen".

3. Clauss Baurendisstel, zu Waldulm verbürgert, seines Alters bei
36 Jahren, habe von seinen verstorbenen Eltern vor 26 Jahren
gehört, „daß Sie Agatha mit dem Laster beschafft geweßen und
seye Irer Agatha Mueter Schwester ... verbrant worden. Sonst alß
Sie Agatha vor langen Jahren alhero zum Hanß (Härterer oder
Hatter?) uff der Matten kommen und in den dienst sich begeben,
welche alle dieses Lasters verdächtig gewesen und 2. döchter verbrannt
worden." Über die Geschichte des Pferdes bringt er
Einzelheiten. Dann sagt er, er habe „von Irem bruoder, Schmid
Vetern Inn Beyersbrun,10 gehört... habe Ime seine Schwester (geraten
), solle nicht herein ziehen, dann es in diesem Thal so viel
hexen, die einem leichtlich umb das Vieh kommen ...".

4. Hans Brun (?), 40 Jahre alt, „habe bey tag seines lebens und
20. Jahren her gehört, das Sie in solchem geschrey ... sonderlich
weil sie in des Rätters hauß ... gedient". Dann spricht er von
der Geschichte des Pferdes.

C. Geständnisse

Am Montag den 10. September 1640 ist Agatha in Gegenwart
des Vizekanzlers und des Herren von Wangen gütlich vorgestellt
und examiniert worden. Leider gibt sie alles nach dem
gewöhnlichem Schema zu:

a. Die Verführung

Auf der Matte war sie traurig, „in einen bosch gesetzt und geweint,
ist der böß (Gmeinent seye Ihr Andreß) zu Ihren kommen und gefragt
, worumb Sie weinete, tröstet Sie, und begehrt Ime zufolgen,
wolle Ihr schon gelt geben und wider zur Rühen helffen;"

b. Gottes- und Heiligenverleugnung

darauf Ihren vorgehalten Gott und alle heyllige zuverleügnen, so
sie gethan, und einen heylligen dessen Nam Ihr außgefallen, vorbehalten
, so Ihr zugelassen worden". Diese letzte Angabe klingt
sonderbar.

c. Beischlaf mit dem Teufel

„Sie damahlen beschlaffen und es unnatürlich und kalt befunden";
fast alle Frauen sagen das Gleiche. „Nachgehendts wider von Ihm
kommen und ein Zeit lang außgebliben."


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