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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 82
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g2 Louis Schlaefli

d. Die Hochzeit mit dem Teufel

„Die Hochzeit uffm Vogelsberg gehalten, alles gleich nacheinander
fortgangen, uff einem steckhen bey nacht uff den berg geführt Ist
Iren erschienen in hesslicher gestalt bey der hochzeit alda, nemlich
... (?) und schwartz, hat geißfuoss gehabt; habe darbey getanzt,
wysse nit wehr als darbey gewesen. Ist hernacher wider uff Ihrem
stecken mit Ime dem bösen heimbgefahren. Der böß hat geheißen:
Saugdreck11 ..."

Später spricht sie wieder von der Hochzeit: „Georg Streiff hob
sie ins theüffels Nahmen zusammen geben zuer Hochzeit. Darbey
sey geweßen Anna des Palmers fraw."

e. Schaden am Vieh

Natürlich ist die Rede vom öfters genannten Pferd: „Item bekant
sie, daß eines Reütters Pferd durch Ihren hoff gangen, habe der böß
Ihren ein weiß steckhel geben, habe daß Pferdt darmit berühren und
sagen müßen in Theufels namen ... Das Pferd aber ist gestorben.
Ferner hat sie das steckhel wider genommen, ein Sau darmit angerührt
, ist lamb worden darvon."

f. Böses Wetter machen

„Item seye sie diß Jahr an frühling uff den Vogelsberg gefahren alda
ein Hexentanz gehalten worden, habe ein Nebel wollen sieden.
Darbey geweßen er Streiffund die gedachte Anna."

g. Die Tortur

Damit sie noch mehr gestehe und besonders Komplizen angebe
, wird die Tortur angewandt: „Ein wenig angezogen, II halb
Vatter Unser lang und wider abgelassen worden." Dass man die
Dauer der Tortur mit einem Gebet abmesse, kann uns nur unverträglich
scheinen!

h. Eine Komplizin angegeben

Unsere Agatha muss mutig gewesen sein, um nur eine Komplizin
in diesen Umständen angegeben zu haben: „... sey bey dem
tantz geweßen Eua deß Würts frauw zue Cappel; diese hat den Topff
umgeschüttet, worüber sie der teüffel geschlagen" (ABR 2 B 26/46);
es handelt sich um den Topf, in welchem das böse Wetter „gesotten
" wird.

Weitere Akten fehlen. Nach all diesen Zugeständnissen kam
Agatha wahrscheinlich auf den Scheiterhaufen.


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