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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 160
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160 Hans Harter

Das brennende
Schiltach: Flugblatt
von 1533, Holzschnitt
von Erhard Schön,
Nürnberg (Ausschnitt).

- Vgl Bild 1

ist kein Schwätzer/' Von ihm hofften sie zu erfahren, wie es
geschah, „denn sein Haus ist dem Haus des Schultheißen,
woher das Feuer seinen Anfang nahm, benachbart/' So setzten
sie sich nach dem Abendessen zusammen „und erfragten die
Historie der Reihe nach" (Anhang Q2a).

Hier wird erstmals die Magd genauer fassbar, die offenbar
etwa 20 Jahre zuvor in Schiltach einen Mann hatte, der aber in
„Kriegsdienste" ging und sie verließ. Sie scheint den Verlust
nicht verkraftet zu haben, war psychisch auffällig („zornmütig
"),47 was ihr als vom Teufel besessen oder mit ihm im Bunde
(„Umgang mit einem Dämon") ausgelegt wurde.48 Nach 17
Jahren und vielen Wechseln kam sie Anfang 1533 nach Schiltach
zurück. Damit begannen die eigenartigen Erscheinungen,
als eine Art Vorspiel des Brands. Der Ohrenzeuge nahm sie als
„Lärm und Gemurmel" wahr, als „Flöten und Rufen", „Gesänge
", „seltsame, wie menschliche Stimme", die Rede und
Antwort stand, unterstützt von Fingerknallen und Tierlauten,
und die Magd gegen den Schultheiß in Schutz nahm: „Wenn
du schwörst, sie habe etwas mit Dämonen gehabt, so werde ich
mich mit einem Brand dieser Stadt rächen." Gleichzeitig wird
betont, dass man dies alles nur hören konnte, so dass von
einem „Dämon" die Rede war.

Dass sich auch Pfarrer mit der Angelegenheit befassten, trug
Johann Rütiner, wieder unter Verweis auf Brendly, an anderer
Stelle seines „Diarium" ein: Besagter „Priester" (der von Schenkenzell
) wollte den „Dämon", „der sich „Greßly" nannte, weil


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