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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 187
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0188
Das ehemalige obere Schloss von Neuweier 1 Q7

bereits berichtet, war der Neuhof im April 1578 bis auf wenige
Parzellen im Besitz der Stadt Straßburg.

Am 21. Dezember 1583 kauft Philibert Stein v. R. von Martin
Blumenhart zu Neuweier einen halben Tauen Matten im
Matzengraben in unmittelbarer Nähe des Schlosses.17

Die Teilung der Markgrafschaft Baden im Jahre 1535 in die
Markgrafschaften Baden-Durlach und Baden-Baden sollte sich
gerade für die Freiherren Stein v.R. in der Folgezeit nachteilig
auswirken. Die von Luther ausgehende reformatorische Bewegung
verursachte eine starke Veränderung der deutschen Verhältnisse
. In Süddeutschland wurden Ansbach-Bayreuth, Württemberg
, Baden-Durlach und unter anderen Reichsstädten auch
Straßburg evangelisch.18 Die in Baden-Durlachschen Diensten
stehenden Freiherren Stein v.R. konvertierten mit Sicherheit
nach der bestehenden Regel „cuius regio, eius religio", wer regiert
, bestimmt auch die Religion. Sie bekundeten dies in ihrem
Schloss mit dem Psalm 127, in Stein gehauen, über dem Eingangstor
des linken Ökonomiegebäudeflügels in den Gewölbekeller
. Über der Pforte zum Gebäudeeingang desselben ist die
Jahreszahl 1579 in gelbweißem Sandstein eingehauen. Zwischen
den Ziffern 15 und 79 ist das Steinsche Wappen hervorgehoben
mit den Buchstaben im Wappenkopf „PVG" (Philibert
und Georg).

Ab dem Jahre 1584 zeigten sich die bekannten und auch die
geheimen Anhänger des evangelischen Glaubens in der Lichtenauer
Kirche. Zu diesen Besuchern der Kirche in Lichtenau
zählten auch die Inhaber des oberen Schlosses zu Neuweier, die
Freiherren von Stein, samt ihrem Schaffner und Gesinde. Auch
ihre Meierfamilie auf dem Hartunger Hof bei Stollhofen fand
sich in der Kirche zu Lichtenau ein. Für die Verrichtung des
Gottesdienstes im Schloss selbst pflegte das freiherrliche Haus
dem Pfarrer oder Diakon einen halben Fuder Wein zu reichen.
Noch im Jahre 1723 teilte der Pfarrer im oberen Schloss bei der
Familie Sprenger (Frau Sprengerin) das Abendmahl an etwa
20 Teilnehmer aus.19

Philibert war auf Vermehrung bedacht. Am 30. Juli 1586
kauft er von Jakob Veit zu Neuweier einen Tauen Matten, etwa
30 Ar, und einen Bosch in der Ammelbach ab.20

Am 29. Juni 1592 löst er eine Bete, welche er von seinen
Gütern der Stadt Steinbach überlassen hat, ab.21 Am 24. August
1601 wurde Philibert Großvater. Sein Enkel Friedrich war am
Amtssitz seines Vaters Caspar in Emmendingen geboren worden
.22 Leider verstarb der Vater Caspar im Jahre 1603 und der
kleine Friedrich kam nach dem Tod seines Vaters zu seinem
Großvater Philibert nach Neuweier, wo er dann eine sorgfältige


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