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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 199
(PDF, 94 MB)
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Die Ortenau in Himmlers Hexenkartothek

199

Es gab einen „externen Mitarbeiter", einen alten Kameraden
der SS-Leute: Herbert Blank28 hatte sich beim Führer unbeliebt
gemacht und war daher 1939-1945 in den KZ Sachsenhausen
und Ravensbrück eingesperrt, wohin man ihm Hexenakten zur
Auswertung in die Zelle lieferte.29

Die Bearbeiter schrieben jeweils links unten neben ihr Namenskürzel
das Datum der Beschriftung. Später wurden dann
Statistiken verfasst, wie viele Karten erstellt wurden.30

Als die Herren schon jahrelang die alten Schriften zu entziffern
sich bemüht hatten, schrieb der Referatsleiter „Dr. Rudolf
Levin, SS-Hauptsturmführer, Bln-Wilmersdorf, Emser Str.
12/13"31 im August 1942 an den Generaldirektor der Staatsarchive
„als Assistent von SS-Oberführer Prof. Dr. Six" wegen der
Bitte „um Abhaltung eines paläographischen Kurses für einige
an historischen und quellenkundlichen Fragen interessierte
SS-Führer", an dem „etwa 6-7 Herren teilnehmen" würden. Sie
wurden dann im Oktober auf Wunsch des vorgesehenen Lehrers
einzeln vorgestellt:

1. Rudolf Richter: Studium der Altphilologie und Geschichte
.

2. Günther Stein: Studium der Geschichte und Germanistik
, hat sich besonders mit mittellateinischen
(!) philologischen Fächern beschäftigt
.

3. Gerhard Schmidt: Studium der altphilologischen Fächer

und der Geschichte.

4. Paul Reißmann: Studium der Romanistik, Anglistik und

Geschichte.

5. Rudolf Levin: Studium der Fächer Geschichte, Deutsch

und Philosophie.

„Sämtliche Teilnehmer haben längere Zeit in Archiven gearbeitet
und wünschen nun, ihre Kenntnisse in der Paläographie zu
vertiefen." (aus der Handakte Levin im Bundesarchiv)32

Die Forschergruppe

Das H-Sonderkommando war organisatorisch beim Sicherheitsdienst
(SD) im Sicherheitshauptamt der SS angesiedelt. Der
SD hatte die Aufgabe, die Leitung der NSDAP über Ziele, Methoden
und Pläne der Gegner zu informieren und die Stimmungen
in der Gesellschaft zu sondieren. Er wurde 1939 als
Amt II Teil des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA); Chef einiger
Referate war Franz Alfred Six. Nach einer Umorganisation


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