http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0274
Die Leutkirche in Oberschopfheim: neue Erkenntnisse zur Chorausmalung und zur Baugeschichte
wurden. Erkennbar ist, dass dieses Mauerstück auf der einen
Seite vom Chorbogen angeschnitten wird und auf der anderen
Seite die Nordecke mit dem Rippengewölbe auf Konsolsteinen
nachträglich angesetzt wurde. Die Mauersteine selbst sind mit
einem Kalkmörtel als sogenannte „pietra rasa" verstrichen. Das
bedeutet, dass die Fugen zwischen den grob behauenen Bruchsteinen
verputzt, die erhabenen Steinoberflächen jedoch nur
dünn überschlämmt waren. Die Fuge wurde durch einen regelmäßigen
glatten Kellenstrich betont. Dieses Mauerstück ist
eindeutig älter als der Chorbogen, die Nordecke mit der Konsole
des Kreuzrippengewölbes und die Ausmalung.
Eine historische
Postkarte (undatiert),
welche die Ausmalung
Kolbs belegt
Die Wiederentdeckung der Wandmalereien und
der Wiederaufbau der Kirche
1905 wurde der bis dahin ruinöse Ostbereich des Kirchenschiffs
wiederaufgebaut. Der wiederaufgebaute Bereich war
nach Westen offen und nach Zeugenaussagen nur mit einem
Gitter versehen.
Im Bereich der Wandgemälde und der Inschriftfelder wurden
1905 alle Putz- und Fassungsschichten bis auf die älteste
polychrome Fassung abgenommen und die fragmentarischen
Wandmalereien freigelegt. Sie wurde dann von Kunstmaler
Augustin Kolb mit geringen Abweichungen übermalt und neu
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