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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 278
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O 7Q Bernhard Wink und Regine Dendler

Für 1648 ist überliefert, dass in Leutkirch bis auf zwei Haushalte
alle der katholischen Religion angehören.13 Die Siedlung
muss also aus deutlich mehr als zwei Haushalten bestanden
haben.

1703, im spanischen Erbfolgekrieg, kam es zu größeren Zerstörungen
.14 Außer der Kirche muss auch die Siedlung betroffen
gewesen sein, da die Einwohner flüchteten.

Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aus diesen Angaben,
dass die Siedlung Leutkirch wesentlich länger bestand als gemeinhin
angenommen wird. Aus einem Schreiben des Erzbischöflichen
Bauamtes Freiburg geht außerdem hervor, dass
noch 1904 Ökonomiegebäude bestanden, die abgebrochen
werden sollten.15 Erst seit dem Abbruch dieser Gebäude steht
die Kirche allein auf freier Flur.

Es bleibt also festzuhalten, dass vor Anfang des 18. Jahrhunderts
weder die Kirche in ihrer Bedeutung abgesunken noch
die Siedlung gänzlich abgegangen ist. Es gab durchaus Bedarf
für die Instandhaltung und Ausmalung der Kirche. Als Auftraggeber
kann das Kloster Schuttern vermutet werden; es
stellte die Ortsgeistlichen, und just zur fraglichen Zeit investierte
es in Leutkirch durch den Kauf des Hofes vom Kloster
Alpirsbach. Vielleicht wurde bei dieser Gelegenheit auch gleich
die Kirche künstlerisch „auf Stand gebracht"?

Die Überlieferung durch die Zeiten

Die Geschichte der Leutkirche und der ehemals dazugehörigen
Siedlung aufzuarbeiten, wäre Stoff für eine eigene historische
Abhandlung. Es müssten noch viel mehr Quellen und Urkunden
ausgewertet werden, als es hier möglich war. Als Beispiel
seien die historischen Nennungen der Ortsnamen angeführt:
Es ist nicht einfach, „Leutkirch", „Schopfheim" und „Oberschopfheim
" in ihren unterschiedlichen Schreibweisen der
richtigen Siedlung bzw. der richtigen Kirche zuzuordnen. Auch
das Patrozinium St. Leodegar ist zwar für Oberschopfheim
nachgewiesen (1666 und 1762), für die Leutkirche selbst aber
im Mittelalter urkundlich nicht belegt.16

An dieser Stelle soll deshalb versucht werden, die Anhaltspunkte
und Befunde, die der Bau selbst liefert, mit der bereits
bekannten schriftlichen Überlieferung zusammenzubringen.

Das früheste in der Literatur genannte Datum, das mit der
Leutkirche in Verbindung gebracht wurde, ist das Jahr 1016.
Kaiser Heinrich soll seine Besitztümer in Leutkirch-Schopf-
heim dem Kloster Schuttern übergeben haben.17 Die betreffende
Urkunde hat sich jedoch als falsch erwiesen.18


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