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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 288
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288 MartinRuch

als das es bey den Underthanen auch der Contribution und anderen
beschwerdten hart hergeht Verbleiben auch dabey mitgn.
Willen wohl beygethon. Prag den 11. May Anno 1647.

(es folgen vier kryptische Zeilen, darunter jeweils der dechiffrierte
Buchstabe)

schreibt meiner gemalin, undt sehet ihr auch mir einen
pas von Turenne zue wege pringen sonsten kennen wir nit
hinaus kommen, von Wrangel auch einen, (weiter Normalschrift
) Je ehenderje lieber. Fürstenberg}

Brief 2:

Die französische Armee hat unweit von Stuttgart ein Rendezvous
(Kampf) gehabt und soll in die Niederlande unterwegs
sein. Dann wird wohl auch das Kinzigtal keine Einquartierung
mehr haben. Wegen des Passes verweist der Graf auf das eigenhändige
chiffrierte Post Scriptum. Auch der Kaiser soll bereit
sein zu einem großen gemeinsamen Treffen, wohl in Budweis
oder Pilsen. Man sucht immer noch Soldaten zusammenzubringen
, aber das Beste wäre doch wohl der Friede. Vielleicht
kommen ja auch jene endlich zur Einsicht, die im Augenblick
noch kein Interesse am Frieden zeigen. Was die kleinen
Schmuckbänder betrifft, die sind vielleicht in Lyon erhältlich.

Was Euer schreiben vom 22. May aufweiset haben wir genug-
samb ersehen, weilen bericht einkombt dass die französische
Armee unfer von Stuttgart randeuou gehalten hat undt in Nider-
landt gehen sollen, so wirdt so Gott will das Kintzgerthal auch
der Einquartierung befreit sein, Was wir wegen des Paß geschrieben
undt weiters ersinnen folgt in eigenhendigem P. S.
Die Völkher in diesem Landt machen sich zum aufbruch auch
fertig, undt wie man sagt sollen ihr kays. May st. auch auff das
General Randefu zu khommen gesinnt sein, Als dann wo nötig
selbsten sich zu Veldt zu begeben, das orth des randevus ist noch
nicht benambset, doch halt man davor, dass es ainstweders Bud-
weiß oder Pilsen seye. Man verhofft noch ein zimbliche anzahl
volcks zusammen zu bringen, wie sich dann der Herr General gar
empsich bemühet, der liebe Friden wer das best, wie man dann
noch gar guete Hoffnung darvon gibt, villeicht werden die jenige,
die itzunder so wenig Lust zum friden erzeigen, sich auch noch
änderst bedenkhen undt des armen vatterlandts äußerste ruin
besser behertzigen.

Die kleine Bandelin solt man vielleicht von Lyon bekhommen,
fraget ein wenig nach, Verbleiben auch dabei mitgn. Wohlgewogen
Prag den 15. Juny Anno 1647


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