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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 296
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296 DieterWeis

Der Sohn Leopold Ernst schrieb am 5.4.1755 zu dieser Angelegenheit
u.a., dass ihm der sogenannte Meyenberg am 15.5.1752
von seinem Vater überlassen wurde und er das Gut am
13.10.1752 dem „H.Lorentz stölckher des raths und sonnenwirth
dahier käuflich überlaßen" (...) habe. Der „Käuffer solle ohne ein-
tzige widerred in seiner darzu berechtigten possession" verbleiben.
Der Vater könne von dem ihm (dem Sohn) schuldigen mütterlichen
Erbe von 2000 f oder von dem im Inventar aufgeführten
Rest von 700 f den von Stölcker erzielten Kaufpreis abziehen.3

Die „verwickelten" Erbschaftsangelegenheiten der Sippe
Olizy lassen sich nur schwer nachvollziehen. Sie erstreckten
sich bis nach „Bruges" (Brüggen) in Flandern.

Im Inventar über den Nachlass des Vaters Leopold Hermann
vom 1.3.1759 ist der Meyenberg ohne Wertangabe enthalten
mit dem Vermerk, dass er mit Zustimmung des Erblassers zuvor
veräußert wurde, womit der Sohn Recht behielt.4

Der entsprechende Absatz lautet wie folgt:

„(4.) der Meyenberg ist ungewüß ob Es Ein adelich oder bürgerlich
Gueth seye: ob nun zwar der H.Erblasser in seinem testament
diesen Meyenberg, so ein Garten ist, bey Nahe 400f werth: als
von seinem H. söhn wieder seinen Consens (Zustimmung) alienirt
(verkauft) ahngegeben, so hat (er) sich doch geäußert, dass Er H.
testator selbst die würckliche Veräußerung dessen vollzogen habe"

So erwarb die Familie Stölcker schon relativ früh Grundvermögen
am Meierberg. Es wurde von den nachfolgenden Generationen
noch vermehrt, wie an anderer Stelle berichtet. Lorenz
Stölcker wurde später Amtsschaffner und sein Sohn Johann
Baptist Amtskeller und bad. Domänenverwalter, was sicher
beim Grunderwerb von Vorteil war.

Anmerkungen

1 Der Vater Leopold Hermann von Olizy war ein Sohn des Mahlberger Oberamtmanns Franz Ernst
von Olizy. Er war offensichtlich ein streitsüchtiger Mann, wie die von ihm angezettelten Prozesse
und zahlreiche Akten belegen, ein „Prozesskrämer". Es ging dabei vor allem um Erbteilungen innerhalb
der Familie. Sein Schwiegersohn Felix Anton von Maillot schrieb einmal „wie hätte man
änderst (als durch eine gerichtliche Teilung) mit einem so eigennützigen H.schwager zu recht
kommen können?" (GLA 127/126). Leopold Hermann von Olizy wohnte zeitweise in Ettenheim
in seinem Haus, der heutigen „Winterschule" oder in Straßburg am Barfüßerplatz, wo er am
26.09.1757 verstarb.

2 GLA 127/545. Der volle Name des Vaters lautet: Leopold Hermann Joseph Henry von Olizy, Herr
von Planques.


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