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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 310
(PDF, 94 MB)
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3to martin rucn

ad usum Curia Romanae" (Basel 1480). Es
trägt den Besitzvermerk „Monasterii B.V.M.
in Gengenbach" und auf dem Ledereinband
ein geprägtes Wappenschild von Abt Paulus
Seeger. Ein Reiseschriftsteller des 18. Jahrhunderts
, Heinrich Sanders, schrieb 1784 über
seinen Besuch im Gengenbacher Kloster:
„Man sagte mir noch viel vom verstorbenen Abt
Seeger, der ein grosser Mann gewesen seyn soll,
und deswegen noch immer sehr bedauert wird.
Neben seiner Gelehrsamkeit war er auch ein geschickter
Maler, sein Bild habe ich im Speisesaal
des Konvents gesehen."

Er soll auch ein begabter Musiker gewesen
sein. Allerdings: „Hierzu fehlen bisher ergänzende
Quellennachweise."3

Eine schöne Entdeckung ist daher die Korrespondenz
des Abtes mit der damaligen ba-
Abt Paulus Seeger dischen Markgräfin Sybilla Augusta. Die Dokumente liegen im

Karlsruher Generallandesarchiv4 und betreffen die Jahre 1727-
1728. Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg, geb.
1675 in Ratzeburg, gestorben 1733 in Ettlingen, war die Frau
des „Türkenlouis" und nach dessen Tod von 1707 bis 1727 Regentin
der katholischen Markgrafschaft Baden-Baden. Sie ließ
u. a. das Schloss Favorite in Rastatt erbauen.

Aus dem Briefwechsel geht hervor, dass Abt Paulus der Markgräfin
gelegentlich Kupferstiche und Bücher schickte, seinen
Koch zur Weiterbildung in die Residenz nach Rastatt entsandte,
Hinweise auf Musiker gab und solche vermittelte - und dass er
selbst komponierte und seine Kompositionen der Markgräfin
widmete und übersandte. Im Gegenzug erhielt er von der Markgräfin
als Dank einmal einen guten Tokayer-Wein zugeschickt,
mit dem er „eine gute Figur" im Kloster machen konnte:

Sybilla Augusta an Abt Paulus:

Für die unterm 7. Aug. mir überschickte Kupferlin (^Kupferstiche)
bin dem Herrn Praelaten sehr obligiert, und gestehe gar gern, daß
solche die von Augspurg und außerdem mir imedirte weit übertreffen
.

13. Aug. 1727, Sybilla

Abt Paulus an Sybilla:

Durchlauchtigste Herzogin, gnädigste Fürstin ... (Er wisse noch
nicht, ob er dem Markgrafen seine Aufwartung machen
kann „wg. kleiner Ohnpäßlichkeit am Fuß, selbst einiger


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