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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 383
(PDF, 94 MB)
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Innenansicht einer Klosterschule - Hermine Villinger
in Offenburg

Johannes Werner

383

Und doch sag' ich: wie glücklicher seid ihr jetzigen Kinder,
die ihr aufgerichtet erzogen werdet...

Jean Paul, Selberlebensbeschreibung

Nachdem Markgraf August Georg, der letzte seines Stammes, im
Jahre 1771 in Rastatt gestorben war, wurde sein katholisches
Ländchen mit dem der evangelischen Vettern in Karlsruhe vereinigt
- was freilich nicht allen gefiel. Vor allem die Witwe des
Verstorbenen, Markgräfin Maria Viktoria, versuchte das konfessionelle
Erbe zu wahren und zu mehren; und so kaufte sie die
ehemalige Residenz der Jesuiten in Ottersweier und richtete in
ihr eine Mädchenschule ein. Zu ihrer Leitung berief sie die „Regulierten
Chorfrauen des Heiligen Augustinus von der Kongregation
Unserer Lieben Frau", die 1597 in Lothringen gegründet
worden waren und sich 1731 in Altbreisach niedergelassen hatten
. Am 21. Oktober 1783 wurde das Institut feierlich eröffnet.

Es folgten gute, dann aber immer schwierigere Jahre, sodass
man schließlich beschloss, die Schule nach Offenburg zu verlegen
, wo sie im Jahre 1823 das ehemalige Franziskanerkloster
bezog. Hier blühte sie nun förmlich auf, zusammen mit dem
ihr angeschlossenen, „von den Töchtern des badischen Landes
mit Vorliebe besuchten Pensionat"1.

Zu ihnen gehörte auch Hermine Villinger, die 1849 in Freiburg
geboren wurde, in Karlsruhe aufwuchs und als „typische,
liebenswerte, badische Heimat-Erzählerin"2 bekannt wurde (es
aber, zu Recht, längst nicht mehr ist). Im Jahre 1862 kam sie in
das besagte Pensionat, blieb drei Jahre lang und hielt, was sie
erlebte, getreulich fest: „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit,
klingt ein Lied mir immerdar. Mein Klostertagebuch" ist 1905
erschienen.3

Eine pädagogische Provinz

Gestern habe ich meine erste heilige Kommunion gemacht. O Tag
der Gnade und des Glücks! Nie werde ich dich vergessen. Nach


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