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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 442
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Manfred Merker

auf keine Grabtafel auf einem Soldatengrab zurückgreifen.
Selbst die Regimentsgeschichte des Großherzoglichen Mecklenburgischen
Jägerbataillons Nr. 14, die 1926 von Schweins-
berg/Bornefeld/Wilamowitz-Moellendorf auf der Grundlage
amtlicher Kriegstagebücher Aufschluss geben könnte, scheidet
leider als Berliner Kriegsverlust aus. Das historische Werk über
den Hartmannsweilerkopf von Gustav Goes aus dem Jahre
1930, dem die folgenden Informationen zu verdanken sind,
erwähnt nur Rudolf Sachs, dessen Leistung und Tod als Leutnant
der Reserve dort einen Eintrag finden. Otto Krieger hatte
in der kurzen Zeit seines Kampfeinsatzes in den Hochvogesen
keine Chance für eine Offizierslaufbahn bei seinem Regiment.
Nur in der Mitte der Gedenktafel des Offenburger Gymnasiums
für die gefallenen vier Lehrer und 23 Schüler des Ersten
Weltkriegs hat sich sein Name erhalten und, nach neuesten
Recherchen, ein Eintrag auf einer Tafel im hinteren Teil der
katholischen Kirche in Renchen mit dem genauen Todestag,
dem 25.12.1914, dem Weihnachtsfest des ersten Kriegsjahres.
Drei Namen nur sind von diesem jungen Leben geblieben!

Zum 01.11.1914 schreibt A. Geck in seinen Kriegsbildern:
„Ein erheblicher Teil unserer uniformierten Gäste zog am 24. und
25. Oktober ins Feld. Es war eine Abteilung der Jäger ... wir sahen
die Kriegsfreiwilligen R. Sachs, Krieger ... Insgesamt 1000 Mann
Einquartierung weniger." Offensichtlich hatten die beiden
Schulfreunde in der Offenburger Garnison eine dreimonatige
Rekrutenausbildung erhalten und konnten jetzt mit ihrem
Regiment zum Kriegseinsatz an die Front ausrücken. Ihr
„Großherzogliches Mecklenburgisches Jägerregiment Nr. 14"
wurde zunächst im Grenzgebiet zwischen den nördlichen Vo-
gesen und der südlichem Pfalz, dem Wasgauwald, gegen die
Anfang August von Lothringen vorrückenden Franzosen eingesetzt
. Das Regiment war 1890 von seiner Gründungsgarnison
Schwerin in das damals noch deutsche Colmar im Oberel-
sass verlegt worden. Die französische 1. und 2. Armee unter
General Joffre hatte zu Beginn des Krieges von Nancy aus
Lothringen zurückerobert und drang von Epinal in die mittleren
Vogesen vor. Auch die wichtige deutsche Festung Mühlhausen
wurde erobert und zweimal besetzt. Schon marschierten
die Franzosen weiter in die südlichen Vogesentäler und
besetzten einen Teil der Hochvogesen. Bei den deutschen Abwehrschlachten
hatte das Jägerregiment in der Schlacht bei
St. Die und später bei Craonne mitgekämpft. Weihnachten
begann weiter südlich der für beide Seiten äußerst verlustreiche
Kampf zwischen Franzosen und Deutschen um die strategisch
wichtigen Stellungen am Hartmannsweilerkopf (956 m).


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