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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 457
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Zerrissene Freundschaften - ein Teilaspekt der großen Verluste von 1914-1918 4 S 7

wie andere hier beheimatete Soldaten. Herrmann Walz wurde
am 10.02.1894 als zweites Kind katholischer Eltern geboren. Er
wohnte nicht weit vom Gymnasium in der Grabenallee 16,
auch das Haus der Familie Geck mit dem Verlag und der Druckerei
waren nicht weit entfernt. Sein Vater Albert Walz
(13.06.1862 in Schwetzingen - 11.09.1929 in Karlsruhe) war
Justizoberinspektor, laut Todesanzeige von 1916 Großherzoglicher
Oberjustizsekretär. Mit seiner Ehefrau Elisabeth Röthler
aus Bretten (geb. am 30.12.1866) hatte er drei Kinder: Else (geb.
1887 in Rastatt), Hermann (geb. 1898 in Bruchsal) und Katharina
(geb. 1899 in Mannheim). Die verschiedenen Geburtsorte
der Kinder deuten auf die häufige Versetzung des Vaters als
Justizbeamter hin, ab 1903 ist die Familie in Offenburg gemeldet
. Hermann Walz absolvierte seine ordentliche Reifeprüfung
Ende des Schuljahrs 1911/12 zusammen mit 19 weiteren Abiturienten
, wie Brandel Geck, A. Konrad Grüninger und A. Dannecker
, die ebenfalls im Krieg gefallen sind. Sie alle konnten
ihre Berufswünsche, wie Journalist, Mathematiker und Volksschullehrer
genauso wenig verwirklichen, wie H. Walz seinen
Berufswunsch Ingenieur. Aus der Schulzeit am Gymnasium ist
in den Annalen der Schule ein kleines interessantes Detail
überliefert. Bei der Schlussfeier des Jahres 1909 am 31. Juli in
der Turnhalle führte das Gymnasium Kleists Hermannschlacht
auf. Unter Georg Huber als Quintilius Varus spielte der Unterprimaner
Hermann W. damals im fünften Akt, 6-9 den ersten
Feldherrn. Das Programm zeigt noch einmal das ganze Spektrum
eines friedlichen Normaljahres am Gymnasium vor der
großen Katastrophe des nahen Ersten Weltkriegs, der dann so
viele Opfer unter den Schülern fordern sollte (siehe auch Abb.
S. 427).

Hermann wird ab 17.10.1912 in Karlsruhe gemeldet als Student
mit Militärverhältnis Kriegsfreiwilliger, auf der Todesanzeige
erscheint unter seinem Namen cand. ing. Er hatte an der
Karlsruher Hochschule sein Vorexamen bestanden und meldete
sich 1914 sofort zum Militär, wahrscheinlich als einjähriger
Offiziersanwärter. Diese Reserveoffizierslaufbahn begann
nach der Rekrutenausbildung mit dem Dienstgrad Gefreiter,
dem der Rang des Fahnenjunkerunteroffiziers und Feldwebelfähnrichs
folgte. Als Leutnant der Reserve übernahmen dann
diese Abiturienten bereits nach kurzer Zeit Führungsaufgaben
im Stab oder als Zugführer in der Truppe anstelle der bereits im
ersten Kriegsjahr stark dezimierten Berufsoffiziere. Jeder Offizier
hatte im Krieg einen eigenen Burschen als helfenden Begleiter
bei sich. Hermann zog nach kurzer Ausbildung am
01.11.1914 ins Feld und diente im Reserve-Infanterie-Regiment 78,


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