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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 490
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Arnulf Moser

Er war zuvor Lehrer an der Napola Ruf ach, wohin er im Oktober
1942 von der Napola Oranienstein bei Limburg gekommen
war. In Rufach hatte er als Hundertschaftsführer die Oberstufe
der Napola geleitet.3 Seine Frau Elisabeth betreute als Heimmutter
die jüngsten Schüler in Achern. Die neue Napola hatte
das Hausrecht in der Illenau. Als Einzugsgebiet dieser neuen
Napola wurden Nord- und Mittelbaden, also die Landkreise
von Offenburg bis Tauberbischofsheim, festgelegt, während
Rufach für das Elsass sowie die Landkreise am Oberrhein von
Lahr bis Lörrach zuständig war. Der Napola Reichenau, 1941
ebenfalls in einer geräumten Heil- und Pfleganstalt gegründet,
blieben die Landkreise zwischen Säckingen und Konstanz, ferner
Vorarlberg und Tirol als Einzugsgebiet sowie Kinder aus
bombengefährdeten Gebieten.4

Die wenigen Informationen über diese Napola und über das
Ende der Mädchen-Heimschule wie der Napola in der Illenau,
insbesondere das dramatische Ende der Napola, ergeben sich
aus einem Bericht des Regierungsinspektors Leopold Zipfel
vom 31. Januar 1946 an das Badische Kultusministerium in
Freiburg.5 Zipfel war als Rentmeister für die Verwaltung dieser
Schulen zuständig gewesen. Danach hatte die Reichsschule für
Mädchen zunächst 400 bis 450 Schülerinnen. Sie musste dann
aber ab Oktober 1943 Räume an die neue Jungen-Napola abtreten
und wurde dadurch mehr und mehr eingeschränkt. Sie
hatte im September 1944 noch 270 Mädchen in den Klassen
V 1-4 (Volksschule) und O 4-8 (Oberschule). Dazu ist allerdings
zu erklären, dass sich hier auch die politisch-militärischen
Veränderungen in Italien bemerkbar machten. Nach
dem Sturz von Mussolini und dem Wechsel der italienischen
Regierung auf die Seite der Alliierten waren die Abmachungen
zwischen Hitler und Mussolini hinfällig. Die Übersiedlung aus
Südtirol nach Deutschland wurde gestoppt. Die Wehrmacht
marschierte in Südtirol ein, und es wurden dort ab Anfang
1944 deutsche Oberschulen eingerichtet, sodass etliche Mädchen
ihren Schulbesuch nun in Südtirol fortsetzten. Im November
1944 verlegte Klara Keit wegen der herannahenden
Front die Schule nach Schwäbisch Gmünd. Die Südtiroler Mädchen
fuhren in die Weihnachtsferien und kamen nicht mehr
zurück, sodass in Schwäbisch Gmünd nur noch etwa 20 Mädchen
da waren. Das vorgesehene Schulgebäude wurde aber für
Lazarettzwecke benötigt, sodass diese Schule Ende Januar 1945
offiziell aufgelöst war. Mädchen, die nicht nach Hause geschickt
werden konnten, kamen in die Internatsschule Neudietendorf
in Thüringen oder in ein Heim für auslandsdeutsche
Schülerinnen in Freudenstadt. Zipfel erwähnt aber nicht die


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