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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 515
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150 Jahre Kreisversammlung Offenburg C1 C

bunden. Dabei ging man auch zu einer Professionalisierung
der Kreisverwaltung über und beschäftigte ausgebildete Fachbeamte
. Zur Förderung des Obstbaus genehmigte die Kreisversammlung
1919 die Anstellung des ersten Kreisobstbauinspektors
Karl Löffler. Daraus sind später die Obstbauberatungsstellen
der Landratsämter hervorgegangen. 1921 wurde mit Johannes
Bangert (als Nachfolger von Anton Volz) der erste
hauptberufliche Kreissekretär eingestellt. Auch die Kreiskasse
musste personell verstärkt werden. Das neue Steuerverteilungsgesetz
vom 4. August 192138 hatte das bisherige Umlageverfahren
durch ein unmittelbares Besteuerungsrecht ersetzt. Anstelle
einer Kreisumlage auf die Gemeinden erhoben die Kreisverbände
nun eine direkte Kreissteuer vom Grund- und Betriebsvermögen
und vom Gewerbeertrag der Kreisbürger. Der
Steuersatz wurde jährlich von der Kreisversammlung festgesetzt
.39 1923 wurde mit Max Schuhmacher (als Nachfolger von
Franz Meier) der erste hauptamtliche Kreisrechner angestellt.
Hinzu kamen weitere Hilfs- und Schreibkräfte. Die Kreisversammlung
beschloss außerdem 1925 zur Förderung der Tierzucht
die Errichtung einer Jungviehweide auf dem Kahlenberg
bei Ettenheim. Auf dem wachsenden Feld der Sozial- und Gesundheitsfürsorge
wurden weitere Fürsorgeschwestern und für
die Kreisstraßen zusätzliche Straßenwärter benötigt. Die Rechte
und Pflichten der Kreisbeamten hatte der Kreis Offenburg in
seiner Dienstordnung vom 18. März 1920 geregelt.

Mit der neuen badischen Kreisordnung vom 19. Juni 1923
wurde das Amt des Kreishauptmanns abgeschafft. Stattdessen
wählten die Kreisabgeordneten nun einen Kreisvorsitzenden,
der künftig die Sitzungen der Kreisversammlung, des Kreisrats
und der Ausschüsse einberufen und leiten sollte. Zum ersten
Kreisvorsitzender des Kreises Offenburg wurde der bisherige
Vorsitzende des Kreisausschusses Josef Geldreich gewählt. Er
war außerdem Leiter der Kreisverwaltung und Dienstvorgesetzter
aller Kreisbediensteten. Laut eines Stellenplans war die
Kreisverwaltung Offenburg 1929 schließlich folgendermaßen
zusammengesetzt:40

- 5 Kreisbeamte der Hauptverwaltung (Kreisamtmann, Kreisrechner
, Kreiskassensekretär, Kanzleiassistentin, Amtsgehilfe),

- 1 Obstbauoberinspektor [1930 kam ein weiterer hinzu],

- 8 Beamte der Kreisfürsorge (1 Fürsorgearzt, 7 Fürsorgeschwestern
) und 2 Bürogehilfinnen,

- 6 Lehrer der Landwirtschaftlichen Kreiswinterschulen,

- Personal der Kreispflegeanstalt Fußbach (18 Ordensschwestern
, 1 Anstaltsgeistlicher, 1 Heizer, 1 Wärter und 2 Handwerker
),


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