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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 516
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516 Cornelius Gorka

- Personal des Gutsbetriebs Meierhof (1 Gutsinspektor, 1 Köchin
, 2 Knechte, 1 Magd), sowie

- 59 Kreisstraßenwärter und 7 Kreiswegewärter.

Bei der Kreisversammlung am 28. Mai 1929 gab der langjährige
Kreisvorsitzende Josef Geldreich nach 36 Jahren verdienstvoller
Tätigkeit für den Kreisverband sein Amt auf.41 An seiner
Stelle wurde der Offenburger Rechtsanwalt Josef Friedmann
(Zentrum) zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt.

Bei den letzten freien Kreiswahlen vom 16. November 1930
wurde das Anwachsen der radikalen Parteien deutlich spürbar.
Inzwischen hatte die Weltwirtschaftskrise Deutschland erreicht
und wurde auch in den Kreisen und Gemeinden spürbar.
Die NSDAP konnte ihren Stimmenanteil in den Kommunen
erheblich vergrößern. Auch die Kommunisten hatten einige
Sitze hinzugewonnen.

Im Kreis Offenburg hatte die Wahlen folgendes Ergebnis
gebracht: Zentrum 15, NSDAP 12, SPD 7, Wirtschaftspartei 3
und Staatspartei 1. Der Kreisrat erhielt anschließend folgende
Zusammensetzung: Zentrum 5, NSDAP 4, SPD 3 und Wirtschaftspartei
1 Kreisrat. Der Kreisvorsitzende Josef Friedmann
gehörte dem Zentrum, sein Stellvertreter Friedrich Läubin der
SPD an. Die Kommunalwahlen bestätigten erneut das starke
Anwachsen der NSDAP, wie es bereits bei der Reichstagswahl
vom 14. September 1930 deutlich geworden war. Die Parteien
der Weimarer Koalition verfügten in der Kreisversammlung
aber immer noch über stabile Mehrheiten. Das Bündnis der
demokratischen Parteien wählte am 1. August 1931 erneut
Josef Friedmann (Zentrum) zum Kreisvorsitzenden (gegen den
NSDAP-Kandidaten Adolf Schuppel). Sie konnten aber nicht
verhindern, dass die Nationalsozialisten die Kreisversammlung
immer mehr zu ihrer politischen Bühne machten. Ihre
Kreisabgeordneten provozierten zwar keine Unruhen, belasteten
die Versammlungen aber durch ihre scharfen Redebeiträgen
und eine Vielzahl von Anträgen. Diese wurden zwar in der
Regel mit den Stimmen der demokratischen Parteien abgelehnt
, boten den NS-Vertretern aber Gelegenheit zur Agitation
für ihre Ziele und zur Polemik gegen ihre Gegner.

Die Kreisselbstverwaltung im Nationalsozialismus

Nach der Machtübernahme 1933 begannen die Nationalsozialisten
damit, die Kreisselbstverwaltung nach ihren Vorstellungen
umzubauen. Dabei halfen ihnen die verschiedenen
Gleichschaltungsgesetze des Reiches und die entsprechenden


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