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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
95. Jahresband.2015
Seite: 525
(PDF, 94 MB)
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Ein wiedergefundener Wiegendruck aus der Abtei Gengenbach CO ^

Der Eintrag „Monaste/Gengenbach/ensi/ 1624" (siehe Abb. 3)
befindet sich auf Folio 1, an der Stelle, an welcher die Initiale S
von „Summum" hätte rubriziert werden sollen.

Das Buch in seiner Präsentation

Der originelle Schweinsledereinband auf Holzdeckel mit einfachem
Dekor erhielt, in späterer Zeit, einen Rücken in Kalbsleder
, mit Titel und Verzierungen in Goldprägung, um das Werk
den Einbänden des 17. Jahrhunderts ähnlich zu gestalten. Die
Schließe fehlt.

Das Werk enthält 116 nummerierte Blätter und drei weitere
ohne Nummerierung. Auf jedem Blatt steht, recto und verso,
„Folium" und die Ziffer in römischer Schrift. Jedoch ist die
Nummerierung an zwei Stellen fehlerhaft: nach dem Folio xx-
viii geht es mit Folio xxiv weiter, dann xxx usw. Ein weiterer
Irrtum: die Blätter nach lviii bis lxi sind auch falsch numme-
riert, aber es geht richtig weiter mit lxxii.

Wie öfters in den Inkunabeln wurden die Initialen nicht
gedruckt, um später in Farbe eingetragen zu werden; hier geschah
es nicht, mit einer Ausnahme: auf Folio xxvi (bis) hat ein
Leser die Initiale Q (Quamvis) mit seiner Feder eingetragen.

Es handelt sich um den einzigen Wiegendruck in der
Sammlung des Priesterseminars, dessen Titel mit einer Xylographie
hergestellt wurde.

Abb. 5: Rücken des
Werkes

Die Benutzer

Da es sich nicht um einen fortlaufenden Text handelt, hat offenbar
jeder Benutzer hie und da ein Kapitel gelesen oder angestrichen
und wahrscheinlich nie das ganze Werk durchgelesen.
Tinte (rot und schwarz) und besonders die Schrift sind verschieden
. Der eine - mit einer „runden" Schrift - scheint nur
das Kapitel „de Mundo" gelesen zu haben (Folio v). Ein anderer
hat viele Passagen unterstrichen und mehrmals eine „weisende
Hand" eingetragen, um das Wichtigste wiederzufinden (Folios
xxiv bis [recto und verso], xxv bis verso, lxiv bis, xcv vo).

Noch ein anderer hat es auf Aphorismen über die Geldsucht
abgesehen, welche er am Rand abgeschrieben hat, vielleicht ein
Mönch, der sie in die nächste Predigt einfügen wollte:

Nihil scelestius quam amare pecuniam
Radix omnium malorum cupiditas
Cupiditas vendidit Christum


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