http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0532
_ 531
Stirbt mit dem letzten Zeugen die Erinnerung?
Die Arbeitsgemeinschaft Jüdischer Friedhof Freistett am
Anne-Frank-Gymnasium Rheinau
Florion Hellberg und Tino Schodt
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die
allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran,
daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen."1
Zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 hat
sich am Anne-Frank-Gymnasium Rheinau
eine klassen- und stufenübergreifende Arbeitsgemeinschaft
gebildet, deren Teilnehmerinnen
, mit hoher intrinsischer Motivation
, den Staffelstab der Erinnerung ergriffen
haben, um außerhalb des Regelunterrichts
und mit einem regionalgeschichtlichen
Schwerpunkt auf der Geschichte der ehemaligen
jüdischen Gemeinden Neufreistett und
Rheinbischofsheim2 folgende - von den Teilnehmerinnen selbst
formulierte - Leitfrage zu bearbeiten: Was hat die Shoa mit Rheinau
zu tun und in welcher medialen Ausprägung kann heute
daran erinnert werden?3 In den sich anschließenden Ausführungen
wird zunächst eine der Teilnehmerinnen, Tina Schadt
(Klasse 10), in Form eines Werkstattberichts ihre Erwartungen
und Erfahrungen bei der Auseinandersetzung mit der jüdischen
Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus in ihrer Heimatgemeinde
darlegen. Hieran schließen sich exemplarische Überlegungen
zur „Holocaust Education" in der gegenwärtigen bundesdeutschen
Erinnerungskultur an.
Teilnehmerinnen der
AG Jüdischer Friedhof
Freistett v. I. n. r. Silja
Minet, Franziska Rub,
Laura Stein, Tina
Schadt und Niklas
Lichtenfeld.
Foto: Tina Schadt
Erinnerung an die jüdischen Gemeinden Neufreistett und
Rheinbischofsheim im Medium des Films
Planung
Im Rahmen der seit dem gegenwärtigen Schuljahr 2014/2015
stattfindenden Geschichts-AG Jüdischer Friedhof Freistett haben
wir uns in selbstgewählten Kleingruppen zusammengefunden,
um uns darüber auszutauschen, in welcher medialen Form wir
an die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinden Neufreistett
und Rheinbischofsheim erinnern wollen. Recht zügig
konnten wir uns in unserer Gruppe darauf verständigen, dass
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2015/0532