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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 15
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Mit Merkur unterwegs - auf Römerstraßen
in der Ortenau

Manfred Merker

„deorum Mercurium maxime colunt- von den Göttern verehren sie
am meisten den Merkur", so schreibt Gaius Julius Cäsar Mitte des
ersten vorchristlichen Jahrhunderts über die Gallier und damit
indirekt auch über die Germanen im sechsten Buch seines
berühmten Werkes „De bello Gallico", der Erstlektüre aller
Lateinschüler noch heute (Caesar, de bello Gallico VI, 17). Und
weiter heißt es dort:

„Von ihm gibt es sehr viele Standbilder, ihn halten sie für den A^
Erfinder aller Künste, den Führer auf allen Wegen und Reisen,
von ihm meinen sie, dass er den größten Einfluss auf Gewinn,
Geld und Handel habe."

Was für die römische Interpretation der einheimischen Götter
in der Zeit Cäsars Geltung hatte, gewann 100 Jahre später, als
die Römer die südwestdeutschen Gebiete erobert hatten, eine
noch größere Bedeutung: In der frühen Kaiserzeit des ersten bis
dritten Jahrhunderts fand der Merkurkult im keltischen und
germanischen Kulturbereich der römerzeitlichen Bevölkerung
eine äußerst große Verbreitung. Auch in der römischen Ortenau
finden wir bei Kaufleuten, Handwerkern, Soldaten und
kleinen Leuten den sehr beliebten Gott vertreten. Er stand an
Passstraßen, Wegkreuzungen, auf den Hausaltären der Häuser
und als eine der Gottheiten auf den Viergötter steinen. Im Offenburger
Museum ist er allein dreimal vertreten. Der bedeutendste
von ihnen und sicher einer der schönsten weit und
breit verkörpert den Gott in einer feuervergoldeten kleinen
Silber Statuette. Vor genau 80 Jahren durch Zufall ans Tageslicht
gekommen, soll uns der Offenburger Merkur aus der Kinzig
nun auf unserer Reise durch die römerzeitliche Ortenau und
ihre damaligen Verkehrswege vor 2000 Jahren begleiten: Mit
Merkur unterwegs soll auch die Geschichte von drei Jahrhunderten
Römerzeit in unserer Region erkundet werden und mit
Merkur als Schutzgott findiger Archäologen auch der spannende
Weg der Forschung besonders der letzten Jahrzehnte
erschlossen werden. Dabei wird Offenburg in seiner Bedeutung
als Stadt des Merkur, des Handels, des Verkehrs und der Kultur
schon in der Römerzeit noch deutlicher vor Augen treten.


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