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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 49
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„Durch weise Benützung des Wassers unbedeutende
Flüsse dem Holztransporte dienstbar gemacht"

Flößer von Kinzig und Wolf richten in Österreich-Ungarn die Gestör-Flößerei ein

Hans Harter

Die Floßbarmachung der Ybbs in Niederösterreich

Im Jahr 1864 erreichte den Schiltacher Floßmeister Abraham
Koch (1815-1878)1, der sein Handwerk auf der Schwarzwälder
Kinzig ausübte, ein Auftrag besonderer Art: Er sollte begutachten
, ob die hier praktizierte Art der „Gestörflößerei" auf die
Ybbs, einen Alpenfluss in Niederösterreich, übertragen werden
konnte. Auftraggeber waren die Holzhändler Andre & Götz
freres in Straßburg. Sie kannten Koch von der Kinzigflößerei,
deren Holz großteils dorthin verkauft wurde.2 Die Straßburger
hatten die Absicht, die bisherige k.k. Domäne Waidhofen zu
erwerben, aufgrund ihrer riesigen Wälder3, die bisher kaum
verwertet wurden. Voraussetzung war ein sicherer Abtransport
der Stämme, wofür bei den schlechten
Straßen nur der Wasserweg infrage kam.

Flößerei wurde auch auf den österreichischen
Flüssen betrieben, in Form steif
gebundener Flöße von einer großen oder
zwei kürzeren Stammlängen. Ihre Bauart
entsprach den wilden und tiefen Alpenflüssen
: Sie waren in der Regel 15-30 m
lang und 3-4 m breit, sodass man sie
noch steuern konnte. Doch war ihre
Transportkapazität beschränkt, für ein
Ennsfloß werden ca. 35 Festmeter angegeben
.4 Auf der Ybbs war zuletzt im 18. Jahrhundert
in der Art geflößt worden,5 danach
ging dort das Wissen darüber verloren
und wurde erst mit dem geplanten
Kauf der Domäne Waidhofen durch die
Straßburger Firma wieder zum Thema.

Der Ersterwerber von 1864, Hermann
Maier Loewi aus Fürth, hatte die Straßburger
für das Objekt interessiert. Sie erkannten
den Wert der Ybbs für den
Transport und engagierten als Gutachter

Abb. 1:

Die Schiltacher Flößer
Abraham Koch,
Vater und Sohn. -
Foto: Harter

i

^ Ja

l4


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