Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 89
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0090
_ 89

Schanzen im Kinzigtal*

Hans-Iochen Schuck

Die Schanzen in unserer Gegend sind häufig Teil eines größeren
, verzweigten Schutz- und Verteidigungssystems gewesen,
das sich früher über den Schwarzwald zog. Es sollte verhindern,
dass der Gegner aus dem Rheintal durch die Gebirgstäler vordringend
die beherrschenden Höhen, Kämme und Pässe besetzte
. Sieht man von einem einfachen Erdwerk ab, 1610 bei
Haslach dokumentiert, wurden größere Schanzen zu Beginn
des 30-jährigen Krieges meist in quadratischer Form angelegt.
Seinen Höhepunkt erreichte der Schanzenbau gegen Ende des
17., Anfang des 18. Jahrhunderts (Barockschanzen) und wurde
aufgrund fortschreitender Kriegstechnik mit Ende der Napoleonischen
Ära in alter Form nicht weitergeführt. Aber erinnern
wir uns: Der römische Limes war ein Vorgänger, und was einst
aus Holz und Erde bestand, wurde im 2. Weltkrieg durch Beton
und Stahl ersetzt; der „uneinnehmbare" Westwall, heute eine
in Teilen unter Denkmalschutz stehende, gesprengte Bunkerlinie
. Die einmal angelegten Schanzen mussten im Lauf ihrer
Geschichte ständig verstärkt, ausgebessert und erneuert werden
- sofern der siegreiche Gegner die Erdanlagen nicht einebnete
, wie etwa die Stollhofener Linien 1708.

Historisch unterscheidet man zwei Hauptverteidigungslinien
im Schwarzwald:

1. Eine ältere Linie, die vom Hochrhein bei Säckingen beginnend
über die Hirschlach- und die bekannten, besterhaltenen
Prechtaler Schanzen ins Kinzigtal bei Hausach führt
und dann über die Kinzig bis zum Kniebis reicht.

2. Eine jüngere Linie beginnt am Feldberg, zieht nahe des
Karlsteins vorbei zur Rehhalde, dort rechtwinklig ab zum
Hornberger Schloss, dann das Gutachtal querend über die
Markgrafenschanze, Schondelhöhe und den Liefersberg
runter nach Hausach und über die Kinzig und St. Roman
zum Kniebis.

* Anlässlich einer Wanderung des Historischen Vereins Gengenbach zu
der Schanze bei Strohbach führte der Verfasser in die Thematik ein.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0090