Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 93
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0094
_ 93

Wallfahrtswege

Johannes Werner

So kommt nun alle von nah und fem

Von Stadt und Land hierher,
Die Gnade wirkt an diesem Ort...

Oberdörfer Wallfahrtslied

Dem Wallfahrtswesen, und nicht nur dem christlichen, liegt
der Glaube zugrunde, dass Gnade an bestimmte Orte gebunden
und nur an ihnen zu gewinnen sei; an Orte, an denen Wunder
geschahen und die sich selber einem Wunder verdankten (oder
über besonders wirksame Reliquien verfügten). Und der Glaube,
dass man diese Gnade nur dadurch gewann, dass man einen
weiten oder wenigstens schweren, beschwerlichen Weg auf sich
nahm.1

Orte

In Mittelbaden gab und gibt es viele solcher Orte; oder, um das
Thema etwas genauer zu fassen, in der ehemaligen Markgrafschaft
Baden-Baden, die sich (anders als die von Baden-Dur-
lach) im Jahre 1622 der katholischen Konfession anschloss,
vielmehr ihr wieder angeschlossen wurde: cuius regio, eius religio
. Nun wurde, vor allem mithilfe der ins Land gerufenen
Jesuiten, eine regelrechte Rekatholisierung in Gang gesetzt,
und sie bezog auch die Wallfahrtsorte ein, die, ungeachtet
ihres oft hohen Alters, durch das lange religiöse Hin und Her
in Vergessenheit oder Verfall geraten waren.2 Von einigen wird
hier die Rede sein.

Markgraf Wilhelm stiftete den Jesuiten ein Kolleg in Ettlingen
, dem er Maria Bickesheim bei Durmersheim, und ein weiteres
in Baden-Baden, dem er Maria Linden bei Ottersweier
anvertraute. Und - so schrieb einer von ihnen - „gleichwie
nach verflossenem Winter die Bäume wiederum ausschlagen,
und die gesamte Natur gleichsam neu geboren wird, also finge
der vorige Eifer wiederum an fröhlichst zu grünen"3.

Nun strömten die Pilger wieder in großer Zahl herbei. Sie
kamen nach Maria Bickesheim etwa aus Au am Rhein, Bietigheim
, Durmersheim, Forchheim, Mörsch, Muggensturm, Neu-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2016/0094