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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
96. Jahresband.2016
Seite: 315
(PDF, 85 MB)
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_ 315

Auf der Suche nach der Burg von Schuttern

Heiko Wagner

Bei einer Begehung am 24.7.2013 konnte bei Schuttern ein ausgedehntes
Siedlungsareal lokalisiert werden, bei dem es sich um
die lange gesuchte Burg Schuttern handeln könnte. Sie wurde
bisher im Gewann „Schlossmatt" gesucht, auf dem sich seit Jahrzehnten
die Gebäude, Äcker und sonstigen Pflanzungen einer
Gärtnerei befinden. Ein anderer Lokalisierungsvorschlag suchte
sie innerhalb des ehemaligen befestigten Städtchens Schuttern,
und zwar in seinem östlichen Randbereich. Anlass dafür waren
neben Mauerbefunden in einer Baustelle (die jedoch jünger und
nicht massiv genug ausgeführt waren) die im frühen 16. Jahrhundert
erfolgte Nennung des halben Stadtgrabens unter den
Zugehörden, in einem Atemzug mit Turm und Burgstall. Dies
meinte man im Sinne einer baulichen Einheit von Stadt und
Burg verstehen zu können - wofür es ja andernorts durchaus
Beispiele gibt.

Die neue Fundstelle liegt am Rand eines tiefer liegenden,
ehemals wohl sumpfigen Areals, außerhalb der ehemaligen
Stadt. Die erwähnte Schriftquelle mit dem Stadtgraben scheint
sich vielleicht auch eher auf seine Nutzung und die daran hängenden
Rechte zu beziehen und muss keine topographische
Verbindung mit der Burgbefestigung anzeigen.

Die neue Fundstelle nimmt ein ausgedehntes Areal ein, das
heute allenfalls durch den Übergang in eine Niederung und
zwei äußerst flache Anhöhen strukturiert wird. Das Gelände ist
durch den Ackerbau, eine ältere Flurbereinigung mit der Beseitigung
kleinerer Feldgrenzen und den Bau von Kanälen sowie
eines Feldweges überprägt. Falls es sich ursprünglich wirklich
um eine von Wassergraben umgebene Burg handelte, so könnte
die ehemalige Erschließung über ein etwa gleich hoch gelegenes
Gebiet im Norden gelaufen sein. Eine zweite Begehung am
11.11.2014 bereicherte das Fundspektrum und erstreckte sich
über ein größeres Areal.

57 breite Leisten- und schmale Karniesränder, dunkel oder
brauntonig gebrannt, zeigen eine Gründung der Siedlung im
späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert an (Abb. 1). In diese
Phase gehören auch einige Deckelfragmente (Abb. 2), ein rädchenverzierter
Henkel von einem Krug mit Tülle (Abb. 3) und
hunderte von brauntonigen Wand- und Bodenscherben. Mit
einem Karniesrand (Abb. 4), zwei weiteren kleinen Randscher-


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